Eckventil reparieren – Das sollten Sie wissen

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Um ein Eckventil zu reparieren, muss nicht gleich der Klempner gerufen werden

Um ein Eckventil zu reparieren, müssen Sie als ersten Schritt die Fehlerquelle zweifelsfrei lokalisieren. In den meisten Fällen ist diese außerhalb des eigentlichen Ventils in den Anschlüssen zu suchen. Eine Ausnahme sind natürlich schwergängige, verkalkte, korrodierte oder nicht schließende Eckventile.

Am Eckventil tritt Wasser aus

Tropft ein Eckventil, sind in den meisten Fällen fehlerhafte oder alte Anschlüsse die Ursache. Im Laufe der Zeit härten ungefettete Kunststoffdichtungen, entwickeln feine Haarrisse oder verlieren den Kontakt zu der Metalloberfläche. Statt aufwendig nach der Ursache zu suchen, lösen Sie zunächst einmal Anschluss der Armatur und ersetzen Sie die Ringdichtung. Führt dies nicht zum Erfolg, kontrollieren Sie sämtliche Verbindungen der Armatur, um den Ursprung des Wassers zu finden. Achten Sie darauf, ob das Eckventil permanent oder nur gelegentlich leckt.

Ein weiterer häufiger Auslöser ist die Verbindung zwischen dem Eckventil und der Zuleitung. Diese besteht aus einem Gewinde, dass eine eigene Abdichtung besitzt. Ist diese beschädigt, kommen Sie für eine fachgerechte Reparatur um einen Ausbau und eine Neuinstallation nicht herum. Selbstdichtende Eckventile neigen leider dazu, bei diesem Vorgang ihre Dichtigkeit zu verlieren, weil das Zurückdrehen den Kunststoffring innerhalb des Gewindes beschädigt. Herkömmliche Eckventile können Sie hingegen bedenkenlos demontieren und mit einer neuen Abdichtung aus Hanf, Dichtband oder Gewindedichtfaden versehen.

Das Ventil ist defekt

Obwohl der Aufbau eines Eckventils übersichtlich ist und nur wenige Komponenten enthält, stellt eine fachgerechte Reparatur eine gewisse Herausforderung dar – bei preisgünstigen Modellen ist eine Demontage oftmals schlicht unmöglich. Als Sicherung dienen Halterungen, die in der Regel unter dem Griff sowie mitunter an den Anschlussstellen sitzen. Entfernen Sie diese, können Sie das Ventil in seine Einzelteile zerlegen.

Ein Eckventil besteht in seinem Inneren aus folgenden Teilen:

  • Spindel für die Kraftübertragung
  • Fettkammer für Leichtgängigkeit
  • Doppelte O-Ring-Abdichtung

Weist die Spindel keine Schäden auf, können Sie die Dichtungen ersetzen, die Fettkammer neu füllen und das Ventil anschließend wieder zusammenbauen.

Eckventil entkalken

Bei einem verkalkten Eckventil ist eine Demontage in der Regel nicht notwendig, da die Ablagerungen lediglich an Kontaktstellen mit Wasser entstehen. Legen Sie das Eckventil stattdessen über Nacht in eine Mischung aus einem Drittel Essig und zwei Drittel siedendem Wasser. Die Säure löst den Kalk auf. Reinigen Sie anschließend das Ventil und sämtliche Anschlüsse gründlich unter fließendem Wasser und wiederholen Sie – falls notwendig – die Prozedur.

Neues Eckventil statt Reparatur

Die Preise für Eckventile sind moderat, so dass Zeit- und Arbeitsaufwand einer Reparatur meist in keinem sinnvollen Verhältnis zu einer Neuanschaffung stehen. Sie lohnt sich in erster Linie für hochwertige oder exotische Modelle, die in einem gewöhnlichen Haushalt nur selten Verwendung finden. Darüber hinaus bietet eine Reparatur gerade bei selbstdichtenden Eckventilen keine Erfolgsgarantie. Meiden Sie diese und sehr preisgünstige Modelle bei einem Neukauf, da beide Varianten fehleranfällig sind. Zusätzlich zu dem Eckventil benötigen Sie für die Installation lediglich ein Dichtmittel wie Hanf, Teflonband oder Gewindedichtfaden.