Um einen Innenraum vor ungewollten Blicken zu schützen, entscheiden sich viele Hausbesitzer für verspiegelte Fenster in manchen Räumen. Das bringt allerdings sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich. Was Sie über das Verspiegeln von Fenstern wissen müssen, lesen Sie hier.
Verspiegelte Fenster können verschiedene Zwecke erfüllen
Wenn von verspiegelten Fenstern die Rede ist, denken viele Leute zuerst an den Hauptzweck dieser Maßnahme: Das Erzeugen eines Sichtschutzes, sodass keine ungewollten Einblicke in das Hausinnere mehr möglich sind. Insbesondere in Schlaf-, Ankleide- oder Badezimmern erfreuen sich Verspiegelungen daher einer hohen Beliebtheit. Selbst dann, wenn jemand direkt vor dem Fenster steht, kann er von der Außenseite nur sich selbst sehen. Tatsächlich gibt es aber auch noch andere Gründe, aus denen verspiegelte Fenster eingesetzt werden. Dazu gehören vor allem die folgenden:
- Erhöhung des Sonnenschutzes, da verspiegelte Fenster bis zu 85% der auftreffenden Sonnenenergie einfach reflektieren (wodurch sich Räume im Sommer weniger stark aufheizen); und
- Fenstertönung in einem gewünschten Farbton.
Aber auch einige Nachteile gehen damit einher
Mit der Verspiegelung entstehen aber nicht nur Vorteile, sondern auch einige – teilweise signifikante – Nachteile, die unbedingt berücksichtigt werden müssen. Davon sind insbesondere die folgenden Fenstereigenschaften bei Verspiegelungen umfasst:
- Gegeneffekt der Spiegelung bei Dunkelheit: Der wohl größte Nachteil zeigt sich dann, wenn es draußen dunkel wird. So tritt bei Dunkelheit draußen und Licht im Raum ein Gegeneffekt der Spiegelung ein, sodass Sie von innen nicht mehr raussehen, andere von draußen allerdings doch reinsehen können.
- Abdunklung von Räumen: Auch wird durch die Filterung des Sonnenlichts eine Abdunklung des Innenbereichs erzielt, sodass sich die Räume deutlich dunkler anfühlen.
- Höhere Heizkosten im Winter: Obwohl die Erhöhung des Sonnenschutzes im Sommer ein Erhitzen von Räumen verhindert, ist diese Eigenschaft nicht immer positiv. Auch im Winter kommt keine Energie an – sodass sich der Raum nicht zusätzlich dadurch erwärmen kann, was die Heizkosten erhöht.
- Anbringung von außen: Spiegelfolien werden von außen angebracht, was zu einer höheren Abnutzung durch Wind und Witterung beiträgt. Es können mit der Zeit Beschädigungen entstehen, die unschön aussehen und den Blick nach innen an manchen Stellen wieder freigeben.
- Vorschriften bei Dachfenstern: Außerdem ist es bei Dachfenstern häufig verboten, Verspiegelungen anzubringen, damit Piloten nicht geblendet werden.
Diese Möglichkeiten zum Verspiegeln von Fenstern gibt es
Um ein Fenster zu verspiegeln, wird im Regelfall eine Spiegelfolie von außen auf das Fensterglas angebracht. Hierfür gibt es verschiedene Möglichkeiten, die sich zumeist in Preis, Haltbarkeit und zusätzlichen Effekten unterscheiden:
- Sichtschutzfolien (sowohl als lichtdurchlässige und teildurchlässige Varianten erhältlich);
- Fensterfolien (blickdicht); sowie
- Adhäsionsfolien (blickdicht).
Achten Sie bei der Montage darauf, dass das Fenster vorher gründlich gereinigt wurde und frei von Staub und Schmutz ist. Auch muss es absolut trocken sein, damit die Spiegelfolie optimal haftet. Kleben Sie die Folie dann von unten nach oben auf die Glasfläche und arbeiten Sie etwaige Lufteinschlüsse direkt mit einem Spachtel aus.
Alternativen zum Verspiegeln von Fenstern
Um die spezifischen Nachteile von verspiegelten Fenstern zu umgehen und trotzdem die Privatsphäre in bestimmten Räumen zu erhöhen, kommen andere Alternativen infrage. Hierzu zählen etwa Milchglasfolien oder Satinierungsfolien, die von innen angebracht werden und den Raum weder verdunkeln noch eine Spiegelung in Dunkelheit umkehren.