Teerpappe und Bitumen verlegen – wie Sie dabei vorgehen

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Als Baumaterial haben sich Teerpappe und Bitumenbahnen einen festen Platz in der modernen Architektur erobert – ein Grund dafür ist, dass sich das Verlegen relativ unkompliziert gestaltet und Sie auch ohne umfangreiche Erfahrung schnelle Fortschritte machen. Darüber hinaus erhält sich die Abdichtung über lange Zeit, wenn Sie sie sachgerecht vornehmen.

Abdichtung durch Dach- und Teerpappe verlegen – so funktioniert sie

Bereits in der Antike dienten aus Erdöl gewonnener Teer und das aus Pflanzen erzeugte Pech der Abdichtung von Häusern und Schiffen gegen alle Arten der Feuchtigkeit – heute werden diese Materialien wegen ihrer gesundheitsschädlichen Inhaltsstoffe allerdings nicht mehr verwendet. Das Prinzip von Wasser abweisenden Verbindungen aus Kohlenstoff hat sich allerdings erhalten, obwohl der Begriff Teerpappe in diesem Zusammenhang wenig mit traditionellem Teer gemeinsam hat. Es handelt sich stattdessen um ungefährliches Bitumen, das ein bestimmtes Trägermaterial – Pappe, Jute oder ein Gewebe aus Kunst- und Glasfaser – versiegelt.

Unterschiedliche Sorten von Teerpappe

Unterschiedliche Sorten von Teerpappe unterscheiden sich in der Zusammensetzung, dem Trägermaterial und der Oberfläche. Zu den wichtigsten Kriterien zählen:

  • Trägermaterial aus Jute, Filz, Vlies, Glasfaser oder Polyester
  • Dicke und Schwere der Teerpappe gemessen in Gramm pro Quadratzentimeter
  • Zuschläge in dem Bitumen
  • Oberfläche als unbesandete oder rutschfeste besandete Dachpappe

Häufige Varianten sind die für einfache Schuppen, Gartenhäuser und Garagen genutzte Dachpappe R333 und R500 sowie die zu den Bitumenbahnen zählenden, hochwertigeren Varianten V13 und V60.

Verlegen von Teerpappe

Damit Wasser nicht durch Spalten in die Oberfläche eindringen kann, müssen Sie Teerpappe überlappend verlegen und die Schnittstellen entweder sicher durch Nägel und Schrauben fixieren oder besser dauerhaft miteinander verbinden. Dies geschieht wahlweise durch Verkleben oder Verschweißen der Endbereiche. Für dieses eignet sich beispielsweise eine Lötlampe oder eine ähnlich heiße, offene Flamme, mit der Sie das Bitumen auf der Teerpappe kurzzeitig verflüssigen. In bestimmten Situationen empfiehlt wie etwa bei Schrägdächern an Gartenhäusern, Lauben oder Schuppen empfiehlt sich ebenfalls eine Kombination aus Nageln und anschließendem Verschweißen.

Vorgehen beim Verlegen von Teerpappe

Wenn Sie Teerpappe verlegen, sollten Sie sich das Prinzip von Dachschindeln aneignen. Konkret bedeutet dies, dass Sie diese nicht in Streifen von oben nach unten, sondern von einer Seite zu der anderen verlegen, wobei eine obere Bahn die untere stets etwa zehn Zentimeter überdeckt. Beginnen Sie deshalb stets unten und arbeiten Sie sich zum Dachfirst vor. Das dauerhafte Verlegen erfolgt durch Tackern, Dachnägel oder -schrauben, Verkleben oder Verschweißen der Teerpappe mit der nächsten Schicht durch Erhitzen zum Beispiel mit einer Lötlampe.