Die traditionelle Abdichtung eines Flachdachs oder eines Balkons schließt eine wasserdichte Schicht aus Bitumen ein, das eine witterungsbeständige Oberfläche mit langer Haltbarkeit bildet. Obwohl sich in den vergangenen Jahrzehnten Alternativen entwickelt haben, zählt Bitumen wegen seines günstigen Preises und der guten Eigenschaften weiterhin zu den bevorzugten Verfahren.
Bitumen bildet eine undurchlässige Deckschicht
Bei Bitumen handelt es sich um ein Endprodukt, das aus den langkettigen Molekülen des Erdöls besteht und bei normalen Temperaturen eine sehr harte und widerstandsfähige Oberfläche bildet. Den größten Einsatzbereich besitzt es im Straßenbau, wo es als mechanisch belastbarer und gegen Wasser, Hitze und Kälte unempfindlicher Belag die darunter liegenden Schichten schützt und versiegelt. Für Bitumen als Dachabdichtung sprechen mehrere Vorteile, unter denen die entscheidenden sein dürften:
- Hohe Beständigkeit gegen Witterung, UV-Licht und widrige Umweltbedingungen
- Keine Reaktion mit den meisten Lösungsmitteln und aggressiven Chemikalien
- Einfache Verarbeitung mit thermischen Verfahren wie Erhitzen
- Guter Brandschutz durch sehr hohen Flammpunkt
- Geringe Alterung und lange Haltbarkeit
- Geringer Einfluss der Temperatur auf die Ausdehnung
Im Unterschied zu einem Balkon dient Bitumen bei einem Flachdach ebenfalls als sichtbare Oberfläche. Viele Besitzer ziehen allerdings auch hier eine zusätzliche Abdeckung vor, sei es aus ästhetischen Gründen oder um die Erwärmung durch direktes Sonnenlicht zu begrenzen.
Umweltverträglichkeit und gesundheitliche Risiken durch Bitumen
Einige Menschen sagen Bitumen einen negativen Einfluss auf die Gesundheit und die Umwelt nach – bei modernen Bauten ist dieser nicht zu befürchten. Bis in die 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts setzten manchen Hersteller Bitumen aber in der Tat das gefährliche Asbest bei oder verwendeten für die Herstellung giftigen Teer, der aus der Verarbeitung von Stein- und Braunkohle stammte. Diese Verfahren sind bereits seit vielen Jahrzehnten verboten, so dass bei heutigen Materialien keine Beeinträchtigungen oder Risiken für Menschen, Tiere und die Umwelt mehr auftreten.
Verarbeitung von Bitumen
Sie können Bitumen in zwei verschiedenen Verfahren anwenden. Bei dem ersten handelt es sich um einen zähflüssigen und klebrigen Rohstoff, den Sie ähnlich wie im Straßenbau durch eine großflächige Verteilung unter Wärmeeinwirkung auftragen. Nach der Aushärtung ergänzen Sie di Schicht um ein oder zwei weitere Lagen, um eine kompakte, robuste und undurchlässige Oberfläche zu schaffen. Bei der zweiten Variante handelt es sich um vorbereitete Bahnen aus Bitumen, die Sie überlappend ausrollen und anschließend an den übereinander liegenden Grenzflächen durch gezieltes Erhitzen miteinander verschweißen.