Keller abdichten – Diese Verfahren stehen zur Verfügung

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Von außen werden Keller meist mit Bitumen abgedichtet

Damit Regen und Grundwasser nicht über das Erdreich in den Keller eindringt, benötigen Sie eine wasserdichte Versiegelung. Diese ergänzt optimalerweise eine Drainage, die Wasser aus gefährdeten Bereichen schnell und zuverlässig ableitet. Je nach Situation schwanken Aufwand und Kosten zwischen überschaubar und erheblich.

Innen- oder Außenabdichtung und Drainage

Um einen Keller abzudichten, muss eine undurchlässige Schicht den Innenraum schützen. Diese können Sie an unterschiedlichen Stellen auftragen, wobei jedes Verfahren eigene Vor- und Nachteile besitzt. Die Optionen umfassen:

  • Außenabdichtung durch undurchlässige Verbindungen wie Bitumen
  • Innere Versiegelung mit Kunststoff oder Dichtschlämme
  • Zusätzliche Drainage in Außenbereichen

Bis etwa 1960 verzichteten die meisten Gebäude vollständig auf eine Abdichtung, bis in die Mitte der 70er Jahre beschränkte sie sich auf die Mauern und beinhaltete nicht die Bodenplatte. Ohne eine anschließende Sanierung verfügen Altbauten aus dieser und der vorhergehenden Zeit deshalb über keinerlei Schutz gegen Bodenfeuchtigkeit. Erst seit Ende des 20. Jahrhunderts gehört der Einsatz von wasserundurchlässigem Zement für Bodenplatte und Wände im Kellerbereich zum Standard.

Außenabdichtung: Verfahren und Vorgehen

Eine Außenabdichtung können Sie logischerweise nur aufbringen, wenn die Mauern nach außen freiliegen. Sie erfordert deshalb einen Aushub der Erde rings um das Gebäude und verursacht einen entsprechenden Arbeitsaufwand. Haben Sie die Wände freigelegt, können Sie mit der Abdichtung beginnen. Diese besteht aus einer Reinigung mit anschließender Grundierung und einem Anstrich aus wasserundurchlässigem Material wie Bitumen.

Bodenversiegelung bei Altbauten

Ein Problem bei Altbauten besteht darin, dass deren Konstruktion keine Bodenversiegelung vorsieht und Sie diese nicht ohne Weiteres nachrüsten können. Einem Umbau beispielsweise zu einem Wohnraum steht dabei eine geringe Deckenhöhe im Wege, die einen zusätzlichen Aushub von bis zu 50 Zentimetern erforderlich macht. Geht es ausschließlich um eine Versiegelung, können Sie entweder eine geringe Vertiefung mit einer Beton- oder Bitumenschicht vornehmen oder natürliche Materialien wie Stampflehm einsetzen.

Mauerversiegelung auf der Innenseite

Der offensichtliche Vorteil einer Versiegelung auf der Innenseite liegt darin, dass keine Grabungsarbeiten erforderlich sind. Diesem stehen drei größere Nachteile gegenüber: Zunächst einmal dringt Feuchtigkeit in die Mauer vor und kann sich nach oben ausbreiten oder langfristig die Bausubstanz angreifen. Zweitens dürfen Sie die Schicht in keinem Fall beschädigen, indem Sie zum Beispiel Dübel oder Schrauben in die Wand einsetzen. Drittens widersteht die Innenschicht keinem hohen Druck von außerhalb, der beispielsweise durch einen hohen Grundwasserspiegel entsteht. Er presst eine äußere Abdichtung gegen das Mauerwerk und erhöht deren Dichtigkeit, eine innere löst sich stattdessen.

Herstellen einer Dämmschicht

Ein direktes Auftragen der Versiegelung auf dem Mauerwerk ist nicht möglich – sie findet auf dem feuchten Untergrund keinen zuverlässigen Halt. Aus diesem Grund müssen Sie zunächst alten Putz, bröckeligen Fugenmörtel und alle anderen losen Bestandteile entfernen. Anschließend grundieren Sie die Oberfläche und tragen mehrere Lagen Dichtschlämme – einer Mischung aus Zement und Kunststoff – auf, gefolgt von einem Putz oder einer Tapete.