Balkon undicht – Anzeichen und Maßnahmen im Überblick

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Ein undichter Balkon sollte zeitnah abgedichtet werden

Ein undichter Balkon führt mittelfristig zu hohen Folgeschäden bis hin zu einer maroden Bausubstanz. Sie sollten ihn deshalb so schnell wie möglich ausbessern, um zusätzliche Nachteile zu vermeiden. Der Aufwand hängt von dem Bodenmaterial, dessen Zustand und der Art der Undichtigkeit ab.

So erkennen Sie einen undichten Balkon

Wie kaum ein anderes Bauteil ist ein Balkon der Witterung und mechanischer Belastung ausgesetzt. Im Laufe der Zeit entstehen durch Hitze und Frost, Sonne, Regen und Schnee kleine Risse, die sich nach und nach erweitern. Durch diese dringt Wasser ein, das die Schäden laufend vergrößert und schließlich den Balkon großflächig beeinträchtigt. Achten Sie deshalb auf Merkmale wie:

  • Feuchte Stellen und Wasserflecken auf der Unterseite
  • Abblätternder, verfärbter oder geplatzter Putz
  • Lockere Fliesen
  • Kalkablagerungen, Moos oder Pflanzenwachstum in Fugen
  • Frostschäden

Stellen Sie entsprechende Hinweise fest, beseitigen Sie Schäden zügig. Im Anfangsstadium erfordert dies einen geringen Aufwand und Sie können die Arbeiten häufig selbst vornehmen.

Ist der Bodenbelag oder der Balkon undicht?

Kleine Schäden an der Oberfläche sind im Laufe der Zeit nahezu unvermeidlich und entstehen durch die kontinuierliche thermische und physikalische Belastung. Sie stellen zunächst keine Bedrohung der Bausubstanz dar, führen aber unter Umständen durch gestaute Feuchtigkeit zu großflächigen Beeinträchtigungen. Holzböden und Dielen auf einem Balkon sind grundsätzlich nicht vollständig wasserdicht – sie leiten Flüssigkeiten in der Regel durch eine Stützkonstruktion auf Bodenniveau ab. Anders sieht es bei Fliesen oder einer Versiegelung durch Kunststoff aus.

In jedem Balkon findet sich eine wasserundurchlässige Schicht unterhalb der Oberfläche, die ein Vordringen der Nässe in die Bausubstanz stoppt. Ist diese beschädigt, greift die Feuchtigkeit Zement und tragende Metallteile wie Stahlverstrebungen an. Aus diesem Grund dürfen Sie auf einem Balkon nicht in den Boden bohren oder diese Lage anderweitig beschädigen.

Erste Sofortmaßnahmen

Verschiedene Mittel eignen sich für eine schnelle und kurzfristige Reparatur. Entscheiden Sie je nach Situation und Bodenbelag über das geeignete Material.

Unterwassersilikon

Einige Einsatzbereiche von Unterwassersilikon sind Schwimmbäder und Aquarien, Sie können es deshalb selbst bei Regen auftragen. Geeignete Böden schließen Fliesen, Kunststoffversiegelung und Holzoberflächen wie Laminat ein.

Dichtschlämme

Dichtschlämme besteht aus einem Gemisch von Beton und Kunststoff und bildet eine millimeterdicke, aushärtende Schutzschicht. Sie bietet sich bei Zement, Stein und versiegelten Böden, zur Abdichtung von Bohrlöchern oder als wasserdichte Schicht bei einer Sanierung an.

Imprägnierung und Verkieselungsmittel

Sie tragen diese flüssigen Mittel bei trockenem Wetter mit dem Pinsel auf. Beide eignen sich in erster Linie für Zement, Keramik, Fliesen und Kunststoff mit leichteren Schäden und kleinen Rissen.

Langfristige Reparaturen und Sanierung

Verlegen Sie einen neuen Boden ohne eine Versiegelung mit Flüssigkunststoff, ziehen Sie eine wasserdichte Schicht ein. Diese kann aus mindestens zwei Lagen Dichtschlämme oder aus einer zusätzlichen Lage wie einer robusten Folie oder Bitumen bestehen. Bei starken Schäden ist eine aufwendige, vorhergehende Trocknung und Tiefensanierung, in extremen Fällen sogar ein Abbruch mit Neukonstruktion notwendig. Ist die Bausubstanz erkennbar angegriffen, müssen Sie die Statik überprüfen (lassen).