Kontaktkorrosion bei Edelstahl – Diese Maßnahmen helfen

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In Kombination mit anderen Metallen kann es schnell passieren, dass Edelstahl zu Korrosionen und Beschädigungen des weniger edlen Metallpartners führt. Warum dies so ist und welche Vermeidungsstrategien sinnvoll sind, haben wir Ihnen in diesem Artikel kurz zusammengefasst.

Das sind Kontaktkorrosionen

Obwohl Edelstahl mit einer besonders widerstandsfähige Oxidationsschicht ausgestattet ist, können Unterschiede in der Legierung dennoch zu Kontaktkorrosionen führen. Das kann vor allem dann der Fall sein, wenn es zu einer Kombination mit unedlen Metallen – wie etwa Aluminium– kommt.

Unter dem Begriff Korrosion versteht man nach DIN EN ISO 8044 die Reaktion eines metallischen Gegenstands mit seiner Umgebung, was zu Materialveränderungen und Funktionsbeeinträchtigungen führt. In Bezug auf Kontaktkorrosionen bzw. Bimetallkorrosionen ist dieser Begriff dahingegend erweitert, dass die Entstehung der Korrosion durch Wechselwirkungen zweier verschiedener Metalle miteinander entsteht.

Mehrere Faktoren bedingen die Bildung von Korrosion

Damit es zu einer Kontaktkorrosion von Edelstahl und anderen Metallen kommt, müssen mehrere nachteilige Bedingungen vorhanden sein. Dabei handelt es sich um die folgenden:

  • Unterschiedliche Metalle: Der erste Entstehungsfaktor bedingt sich dadurch, dass Edelmetall mit einem anderen Metall kombiniert wird. So würde die Verbindung Edelstahl und Edelstahl korrosionsfrei bleiben.
  • Bestehender Kontakt: Darüber hinaus müssen beide Metalle in unmittelbarer Nähe zueinander sein, sodass ein Wirkungsabstand entsteht. Bei Kontaktkorrosion wird hierfür ein Wert von etwa 5 mm angegeben.
  • Unterschiedliches Normalpotential: Das Normalpotential spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Dieses gibt das Spannungspotential eines Metalls an, welches bei Edelstahl etwa -0,5 V beträgt. Wird Edelstahl nun mit einem Metall verbunden, das ein anderes Spannungspotential aufweist – zum Beispiel Aluminium mit -1,6 V – kommt es zu einer Potentialdifferenz, die Korrosion bedingt. Je höher diese Differenz ist, desto schneller entsteht auch die schädliche Kontaktkorrosion.
  • Vorhandensein von elektrolytischer Leitfähigkeit: Zusätzlich beschleunigen hohe elektrolytische Leitfähigkeiten die Korrosionsbildung. Diese werden dann erhöht, wenn beispielsweise Luft oder (Salz)Wasser in Verbindung mit den Metallen stehen.

So können Sie Kontaktkorrosionen durch Edelstahl verhindern

Da es sich bei Kontaktkorrosionen um schädliche Ausblühungen handeln, die nicht nur das Metall zersetzen, sondern auch zu Instabilität führen, sollten Sie eine solche Bildung unbedingt verhindern. Bei Edelstahl kommen dafür die folgenden Vorgehensweisen in Betracht:

  • Bringen Sie eine Isolation an, damit die Potentialdifferenz verringert wird;
  • Reduzieren Sie die Wirkung der elektrolytischen Leitfähigkeit, indem Sie für einen Ausschluss von Luft und Wasser sorgen; und
  • Verwenden Sie eine Abdichtung aus einem nicht-metallischen Material an den Kontaktstellen zwischen Edelstahl und dem anderen Metall, damit keine direkten Berührungsflächen vorhanden sind.