Während fast jeder, der bereits renoviert oder saniert hat, auch schonmal eine Wand verputzt, verspachtelt und gestrichen hat, haben die wenigsten wohl bereits eine Wand geschliffen. Das liegt wahrscheinlich auch daran, dass das Schleifen einer Wand sehr aufwändig ist und häufig als letzte Alternative angesehen wird. Hier erfahren Sie, wann das Schleifen notwendig ist und wie Sie dann vorgehen sollten.
Wann muss eine Wand geschliffen werden?
Eine Wand wird geschliffen, um Unebenheiten zu beseitigen. Im Grunde also aus demselben Grund, warum andere Oberflächen auch geschliffen werden. Allerdings handelt es sich beim Schleifen einer Wand um eine äußerst unsaubere, anstrengende und zeitaufwändige Aufgabe, weshalb Sie vorher Alternative prüfen sollten. Diese wären zum Beispiel Verspachteln oder Verputzen – oft können diese Vorgehensweise bereits Wunder bewirken und ein Schleifen ist gar nicht mehr notwendig.
Worauf Sie sich beim Schleifen einstellen müssen
Sind sie dennoch der Meinung, dass nur das Schleifen die richtige Vorbereitung für Ihre Wand ist, müssen Sie sich auf einiges gefasst machen:
- das Schleifen ist sehr laut – halten Sie also unbedingt die Ruhezeiten (Mittagsruhe, Nachtruhe) ein
- durch das Schleifen entsteht viel feiner Staub, der sich in allen Poren festsetzt – tragen Sie daher Schutzkleidung und decken Sie Möbelstücke ab
- Sie müssen mit einem sehr hohen körperlichen Kraftaufwand rechnen
- verzichten Sie keinesfalls auf Schutzkleidung, Atemschutz, Augenschutz und Hörschutz
Wände schleifen – eine Anleitung
Wie bei jeder handwerklichen Tätigkeit, sollten Sie auch beim Schleifen der Wände zunächst das benötigte Arbeitsmaterial besorgen und zur Hand legen. In diesem Fall benötigen Sie das folgende:
- Schleif- oder Fräsmittel
- Schleifmaschine
- Industriestaubsauger
- Schutzkleidung, Augen-, Atem- und Hörschutz
- Standleitern (zweimal)
- Holzbohle
- Scheinwerferlicht
- weicher Besen oder Wurzelbürste
Schritt 1: Vorbereitungen
Am besten ist es, wenn sie zum Schleifen der Wände den entsprechenden Raum zunächst leerräumen. Anschließend werden die beiden Standleitern so aufgestellt, dass die Holzbohle dazwischen eingeschoben werden kann. Nachdem Sie das Podest gebaut haben, spannen Sie den Schleiftopf und die Schleifmittel entsprechend des Maschinentyps ein und legen Sie Ihre Schutzkleidung samt Atem- Augen- und Hörschutz an. Stellen Sie nun die zusätzliche Lichtquelle (ideal wäre ein Baustrahler) im 25-Grad-Winkel zur Wandoberfläche auf. Durch den Schattenwurf des Lichts können Sie Ihren Fortschritt genau beobachten.
Schritt 2: Schleifen
Nun können Sie mit dem Schleifen beginnen. Starten Sie dabei in der Wandmitte und bewegen Sie sich mit spiralförmigen Bewegungen in die Ecken vor. Halten Sie den Fräs- oder Schleifkopf ständig in Bewegung, sodass Sie nicht unnötig viel von der Wand abschleifen.
Kontrolle und Feinschliff
Wenn Sie die gesamte Wand geschliffen haben, muss die Fläche zunächst grob abgebürstet werden. Anschließend können Sie feststellen, ob an einige Stellen Nachbesserungen vonnöten sind. Sollten Sie mit dem Endergebnis zufrieden sein, können Sie die Wand absaugen und eventuell mit einem leicht feuchten Tuch abwischen.