Einen Stahlträger müssen Sie oft einmauern, wenn Sie eine tragende Wand um einen Durchbruch ergänzen möchten. Den theoretischen und den praktischen Aufwand eines solchen Projektes sollten Sie nicht unterschätzen, er stellt aber bei einer sorgfältigen Vorbereitung und Umsetzung eine gut zu überwindende Hürde dar.
Stahlträger einmauern – theoretische Vorbereitung und Bedingungen
Wenn Sie an einem nicht-tragenden Element eines Gebäudes arbeiten, ist die Montage eines Stahlträgers nur in seltenen Ausnahmen erforderlich – zum Beispiel, wenn dieses anschließend einer extremen, zusätzlichen Last ausgesetzt ist, weil weitere Umbauten die Statik verändern. Der Regelfall ist hingegen die Anwendung in einer tragenden Wand, die Sie entweder mit einem Durchbruch versehen oder vollständig entfernen. In jedem Fall sind umfangreiche Berechnungen durch einen Statiker beziehungsweise Tragwerksplaner notwendig, um eine ausreichende Stützfunktion zu gewährleisten. Wesentliche Parameter sind beispielsweise:
- Kernmaterial und Beschichtung eines Stahlträgers
- Dicke, Form und eventuell strukturelle Verstärkungen
- Position, Länge zu beiden Seiten und Verankerung im Mauerwerk
- Konstruktion und Abstützung zwischen Mauerwerk und Stahlträger
Auch wenn Sie alle notwendigen Berechnungen selbst vornehmen, benötigen Sie für jede bauliche Veränderung, die die Statik beeinflusst, eine rechtliche Genehmigung. Ohne die Mitarbeit eines geprüften und staatlich anerkannten Experten ist diese nur schwer zu erlangen.
Bestehende Stahlträger einmauern ist keine bauliche Veränderung
Wollen Sie lediglich einen existenten und bereits abgenommen Stahlträger einmauern, handelt es sich lediglich um eine Verkleidung, die keine direkte Auswirkung auf die Bausubstanz besitzt. Aus diesem Grund brauchen Sie keine Genehmigung und können den Stahlträger verputzen, vermörteln oder Rigips jede andere Blende anbringen.
Stahlträger einmauern – Besonderheiten
Ein Mauerwerk sieht attraktiv aus, benötigt aber deutlich mehr Raum als andere Verkleidungen. Möchten Sie einen Stahlträger vollständig einmauern, erhöht sich die Wandstärke um mindestens 40 Zentimeter oder mehr. Diese Maßnahme ist deshalb vor allem sinnvoll, wenn Sie ein klassisches Mauerwerk anstreben oder ein bestehendes um einen Durchbruch erweitern. Für andere Situationen existieren Alternativen, die Sie leicht und schnell anbringen und anschließend verputzen können.
Sicherheit beim Einmauern eines Stahlträgers
Bevor Sie einen Stahlträger einmauern, müssen Sie diesen zunächst zuverlässig vor Korrosion und Hitze schützen. Stahl verliert bei Erwärmung rasch seine Festigkeit, wird weich und büßt an Tragfähigkeit ein. An exponierten und gefährdeten Stellen benötigt ein Stahlträger deshalb neben dem Rostschutz einen zusätzliche Dämmung, deren Feuerklasse die Behörden vorschreiben.