Wann eine Drainage trotz Bodenplatte nötig ist

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Weiße und schwarze Wannen schützen Häuser vor Feuchtigkeit von unten

Bei dem Bau eines neuen Hauses muss vieles Bedacht werden. Früher oder später werden Sie dabei wohl auch auf das Thema Drainage kommen. Da stellt sich dann die Frage, ob eine Drainage am Haus überhaupt notwendig ist, wenn eine Bodenplatte vorhanden ist.

Die weiße Wanne

Die Richtlinie „Wasserundurchlässige Bauwerke aus Beton“ regelt seit 2013 die Anforderungen an die weiße Wanne. Die weiße Wanne ist ein im Bauwesen üblicher Begriff für Stahlbetonkonstruktionen, die wasserundurchlässig sind. Heutzutage werden Neubauten grundsätzlich auf solchen Bodenplatten errichtet, wobei die Richtlinie in zwei unterschiedliche Typen unterteilt:

  • Beanspruchungsklasse 1 für drückendes und nichtdrückendes Wasser und zeitweise aufstauendes Sickerwasser
  • Beanspruchungsklasse 2 für Bodenfeuchte und nichtstauendes Sickerwasser

Entsprechend wird sich bereits vor dem Bau natürlich mit der Bodenbeschaffenheit auseinandergesetzt – von der Bodenart über die Versickerungsfähigkeit bis zum Stand des Grundwassers.

Vorteile der weißen Wanne

Der große Vorteil der weißen Wanne besteht darin, dass zusätzliche Abdichtungsschichten nicht vonnöten sind. Die Bodenplatte selbst bietet in dem Fall schon genug Abdichtung, Wasser kann von außen also nicht in die Bausubstanz eindringen. Eine Drainage ist nicht vonnöten.

Die schwarze Wanne

Während die weiße Wanne eigentlich grau ist – entsprechend des verwendeten Stahlbetons – ist die schwarze Wanne tatsächlich schwarz. Das abzudichtende Gebäude erhält hier eine Bitumen- oder Kunststoffabdichtung an der Außenwand, die ebenfalls vor Wasser schützt. Bei ordnungsgemäßer Anwendung besteht hier auch keine Notwendigkeit zu einer Drainage, jedoch ist die weiße Wanne mittlerweile so gut entwickelt, dass die schwarze Wanne nur noch selten zum Einsatz kommt.

Ausnahmen

Ist ein Gebäude gemäß der DIN-Norm ausreichend abgedichtet, so ist eine Drainage in der Regel nicht notwendig. Allerdings gibt es Ausnahmen:

  • wenn das Grundwasser unterhalb der Sohle steht,
  • bei feinkörnigem Untergrund mit versickerndem Oberflächenwasser

In diesen Fällen sieht die DIN sogar eine Drainage vor, unabhängig von der Bodenplatte. Ebenfalls sollte eine Drainage trotz Bodenplatte verlegt werden, wenn sich das Gebäude in Hanglage befindet. Dann muss das Hangwasser seitlich entlang des Hauses abgeleitet werden.