Streifenfundament erstellen – Theorie und Praxis

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Wenn Sie ein schwereres Objekt errichten möchten, brauchen Sie stets ein Fundament, dass ein Nachgeben des Erdbodens verhindert. Das Streifenfundament gehört dabei zu den häufigsten Varianten, da es sich mit dem erforderlichen Wissen und etwas Erfahrung oder Lernbereitschaft relativ einfach und kostengünstig selbst erstellen lässt.

Streifenfundament – häufig die erste Wahl bei Projekten

Ein Fundament dient dazu, die Belastung auf die Erde aufzunehmen, zu verteilen und dabei das Bauwerk oder Objekt langfristig zu stabilisieren. Es existieren drei Grundtypen: Punkt- und Streifenfundament sowie die geschlossene Fundamentplatte. Bei einfachen Aufbauten – von einem Zaunpfahl über die Kinderschaukel bis zu einem Carport – bietet sich das Punktfundament an, obwohl es manchmal ebenfalls für Gartenlauben oder sogar kleine Häuser zum Einsatz kommt. In den meisten Fällen ist jedoch das Streifenfundament die bessere und zuverlässigere Wahl, so zum Beispiel:

  • Bei verschiedenen Arten von Mauern
  • Für private Wohngebäude von kleiner bis mittlerer Größe
  • Als Verankerung und Abstützung von Schwimmbecken
  • Bei geschlossenen Bodenplatten etwa auf Höfen, Zufahrten oder Parkplätzen
  • Als Fundament für Hütten, Scheunen, Gartenhäuser oder Silos

Das Potenzial des Streifenfundaments zeigt, dass ebenfalls viele Wohngebäude, speziell die Anbieter von Fertighäusern, eine Kombination aus Streifenfundament und Bodenplatte verwenden. Die erforderliche Breite, Dichte und Verteilung der Streifen basiert dabei auf statischen Berechnungen, um die Traglast optimal zu verteilen.

Konstruktion eines frostsicheren Streifenfundaments

Wenn Sie ein Streifenfundament anlegen, benötigen Sie eine darunter eine Sauberkeits- und Drainageschicht, die es frostsicher macht. Verzichten Sie auf diese, kann es im Winter gefrierendes Wasser anheben oder sprengen, was im schlimmsten Fall die Stabilität des gesamten Aufbaus gefährdet. Als Grundbedingung für ein frostsicheres Fundament gilt eine Tiefe von mindestens 80 cm, von denen Sie 20 cm bis 40 cm für die Drainage nutzen.

Diese Schicht besteht aus Splitt, den Sie vor dem Betonieren verdichten. Planen Sie eine geschlossene Bodenplatte mit einem Streifenfundament, heben Sie zusätzlich in dem gesamten Areal etwa 20 cm Erdboden aus und setzen Sie auch hier eine Sauberkeitsschicht von etwa 5 cm bis 10 cm Dicke. Innerhalb des Fundaments setzen Sie Bewehrungskörbe beziehungsweise Stahlmatten als Verstärkung ein, die dem Beton zusätzliche Festigkeit verleihen.

Ein Streifenfundament erstellen: die Praxis

Wenn Sie ein Streifenfundament anlegen, sollten Sie die Arbeit sorgfältig ausführen, denn eventuelle Fehler rächen sich später und sind nur aufwendig zu beheben. Wichtig ist unter anderem, dass Sie sowohl den tragenden Boden wie die Drainageschicht und nach dem Gießen den Beton ausreichend verdichten, um ein späteres „Setzen“ des Fundaments zu vermeiden. Das Streifenfundament besitzt stets mindestens die Breite der auf ihm ruhenden Mauer, sollte nach Möglichkeit diese aber überschreiten.

Um eine gerade Linie zu gewährleisten, spannen Sie eine Richtschnur zwischen zwei Holzpflöcken. Bei der Tiefe achten Sie auf das Minimum – eine exakt plane Oberfläche ist aber erst bei der Oberkante der Drainageschicht entscheidend. Für die Qualität des Betons, seine Härte und Zuschlag sowie Beimischungen existieren in den meisten Fällen gesetzlich vorgeschriebene Mindestanforderungen, über die Sie das zuständige Bauamt informiert.