Mit etwas Übung und dem richtigen Material fällt das Spachteln leicht – wenn Sie jedoch nur selten oder niemals zuvor diese Arbeit übernommen haben, empfinden Sie Ihre ersten Versuche vielleicht als frustrierend. Mit einem Netz zu spachteln, erleichtert einerseits den Einstieg und bietet darüber hinaus weitere konkrete Vorteile.
Vorteile beim Spachteln mit einem Netz
Ein Netz beim Spachteln verstärkt die innere Struktur, indem es Kräfte innerhalb des Putzes aufnimmt und großräumig verteilt. Die Funktion und Wirkung ähnelt ein wenig dem Stahlbetonbau, bei dem Gitter und Träger den Zement stützen und eine groe Fläche in viele kleine Einheiten unterteilt. Bei dem Spachteln kommen sogenannte Armierungs- oder Putzgewebe zum Einsatz, die aus feinen, zugfesten und miteinander verknüpften Strängen aus Glasfaser bestehen. Durch ihren Einsatz erzielen Sie mehrere Vorteile:
- Gleichmäßige Verteilung der Spachtelmasse fällt leichter
- Spachtelmasse haftet besser auf dem Netz als Untergrund
- Höhere Rissfestigkeit nach dem Austrocknen
- Kein Abbröckeln des Putzes an kritischen Stellen
- Längere Haltbarkeit und größere Resistenz bei negativen Umwelteinflüssen
Der einzige Nachteil dieser Spachtelnetze besteht in den höheren Kosten. Angesichts der gestiegenen Lebenserwartung und der Tatsache, dass Sie Ausbesserungen und Reparaturen vermeiden, amortisiert sich dieser Mehraufwand allerdings wieder.
Anwendung beim Spachteln mit Netz
Moderne Netze besitzen häufig auf einer Seite eine Klebeschicht, so dass Sie diese direkt an die Wand heften und mit dem Spachteln beginnen können. Die Art des Netzes unterscheidet sich bei unterschiedlichen Sorten von Putz und deren Ort. Bei Außenbereichen oder Kalkputz eignen sich eher grobe Netze und Gewebebänder, in Innenräumen, bei Gips und bei Untergründen wie Platten aus Rigips, Fasern oder Holzspänen empfehlen sich eher feine Netze. Verwenden Sie kleinere Stücke von etwa 0,5 m² statt eines großen Netzes, um eine perfekte Stabilität zu erreichen.
Befestigen der Ränder mit Farbe
Auch selbstklebende Spachtelnetze treten an den Rändern mitunter etwas heraus oder einzelne Fasern haften nicht vollständig. Um einen sauberen und unsichtbaren Anschluss zu erreichen, überstreichen Sie die Ränder einfach mit weißer Farbe und Pinsel oder Rolle. Dies „verklebt“ die Stränge mit dem Untergrund und verhindert, dass sich diese während des Spachtelns oder Trocknen lösen.
Anrühren und Auftragen der Spachtelmasse
Um ein Netz eben und ohne Zwischenräume zu spachteln, benötigen Sie eine eher dünne, homogene und kleinkörnige Spachtelmasse ohne Bröckchen. Verrühren Sie die Masse gründlich und verdünnen Sie sie im Zweifelsfall etwas, um die gewünschte Konsistenz zu erreichen. Spachteln Sie zügig von oben nach unten und vermeiden Sie Unterbrechungen oder längere Pausen bei einheitlichen Flächen.