Der niedrige Stromverbrauch ist für viele Menschen einer der Gründe, sich einen Induktionsherd anzuschaffen. Der Gedanke liegt nahe, durch diesen dauerhaft Kosten zu sparen, so dass sich der höhere Kaufpreis nach einer gewissen Zeit rentiert. Ob diese Rechnung aufgeht, lässt sich nur durch einen ausführlichen Vergleich herausfinden.
Positive Faktoren bei einem Induktionsherd
Im Unterschied zu den beiden anderen verbreiteten Technologien – der klassischen Kochplatte mit Heizspule und dem Ceranfeld mit Wärmestrahlung – wandelt der Induktionsherd den Strom nicht direkt in Wärme um. Er erzeugt stattdessen ein extrem starkes, aber lokal begrenztes Magnetfeld, über das sich das Metall in den Töpfen und Pfannen erhitzt. Aus diesem Vorgehen resultieren einige Vorteile:
- Schnellere Erwärmung von Speisen als bei anderen Elektroherden oder mit einer Gasflamme
- Wärme entsteht ausschließlich dort, wo sie erwünscht ist
- Sehr effiziente Umwandlung der elektrischen Energie
- Niedrige Feuergefahr bei fehlerhafter Bedienung
- Schnelle Reaktionszeit bei Ändern der Temperatur
Der wesentliche Grund für die Effizienz von Induktion ist, dass jede Umwandlung von Energie in Wärme – ebenso wie der umgekehrte Prozess – mit hohen Verlusten verbunden ist. Der Induktionsherd nutzt hingegen einen anderen physikalischen Effekt, durch den er dieses Manko umgeht. Obwohl die Wärme meist eher ein Problem als eine Lösung darstellt, absorbiert dieser „Nebeneffekt“ in optimierter Form die Energie nahezu vollständig.
Praktische Einsparung beim Stromverbrauch durch einen Induktionsherd
Im Vergleich zu einem Herd mit einer gusseisernen Kochplatte arbeitet die Induktion in der Tat etwa 50 bis 100 Prozent effektiver – einerseits benötigt er weniger Strom, andererseits erhitzt er deutlich schneller. Im Alltag relativieren sich die Laborergebnisse allerdings schnell, denn hier hängt viel von individuellen Umständen ab. Zu diesen zählen beispielsweise:
- Größe des Topfes im Verhältnis zur Herdplatte
- Wärmekapazität der Speisen (Wasser wird nie heißer als 100° Celsius)
- Gardauer und Gericht (wie langes Einkochen oder schnelles Aufwärmen)
- Persönliche Nutzung des Herdes (Kochen über lange Zeit ohne Deckel auf hoher Stufe)
Lohnt sich die Investition in einen Induktionsherd?
In praktischen Tests kommen unabhängige Gutachter und Institute nahezu einhellig zu dem Ergebnis, dass die effektive Kostenersparnis bei einem Induktionsherd eine niedrige Eurosumme im Jahr ausmacht – je nach Nutzung etwa zwischen weniger als 10 Euro bis zu 30 Euro. Ein wesentlich höheres Einsparpotenzial liegt hingegen bei der Verwendung – etwa durch genaue Zeitplanung, Nachgaren ohne weitere Hitze oder schlicht dem Kochen mit geschlossenem Deckel.