Stahlträger bieten eine solide, dauerhafte und zuverlässige Lösung, um hohe Lasten aufzunehmen und diese gleichmäßig zu verteilen. Möchten Sie eine tragende Wand verändern oder entfernen, ist es fast immer notwendig, dass Sie für eine ausreichende Statik einen Stahlträger einbauen. Mit dem richtigen Werkzeug können Sie als Heimwerker einen großen Teil der Arbeit übernehmen.
Voraussetzungen bei dem Einbauen eines Stahlträgers
Sie können einen Stahlträger niemals ohne eine gründliche Vorbereitung einbauen – zunächst einmal wiegt ein einfacher Stahlträger entsprechend seiner Maße und seiner Dicke alleine bis zu 200 Kg je laufendem Meter, zum anderen besteht seine primäre Aufgabe nahezu ausschließlich darin, das Gewicht eines Gebäudes aufzunehmen und zu verteilen. Wenn Sie einen Stahlträger einbauen, müssen Sie deshalb zunächst eine sorgfältige Prüfung vornehmen, die zahlreiche Faktoren wie die nachstehenden Bedingungen erfüllt:
- Berechnung des auf dem Stahlträger lastenden Gewicht
- Verteilung der Last nach unten
- Struktur und Tragfähigkeit des Bodens
- Art des verwendeten Stahlträgers (T , L, U oder Doppel T Träger)
- Dicke und Breite des Stahls
- Befestigung und Fläche der Auflage
- Zuverlässiger Schutz vor Witterung und anderen Umwelteinflüssen
Abgesehen von den gesetzlichen Vorschriften erfordert die Berechnung aller Parameter ein umfassendes Fachwissen in dem Bereich Statik und Architektur, das die Hilfe eines Experten unverzichtbar macht. Sie können zwar praktisch alle anfallenden Arbeiten bei dem Einbauen eines Stahlträgers übernehmen, die Theorie benötigt allerdings Erfahrung und ein interdisziplinäres – für offizielle Genehmigungen auch amtlich zertifiziertes – Know-how.
Verschiedene Arten von Stahlträger
Beim Einsetzen eines Stahlträgers in ein fertiges Gebäude kommen in der Regel Doppel T Stahlträger – auch bekannt als I Träger zum Einsatz. Es handelt sich um sogenannte Breitflanschträger, die unten und oben eine Auflagefläche besitzen und in verschiedenen Größen und Dicken erhältlich sind. Sie sind entsprechend DIN in drei verschiedene Kategorien genormt:
- Profil HEA (früher IPBI) mit schmalen Querschnitten für leichte Lasten
- Profil HEB (früher IPB) mit mittleren Querschnitten für normale Lasten
- Profil HEM (früher IPBv) mit hohen Querschnitten für schwere Lasten
Diese Bezeichnungen bezeichnen keine festen Größen der Querschnitte, sondern lediglich die Relation zwischen diesem und den Außenmaßen. Die absoluten Angaben sind in weiteren DIN-Normen festgelegt, die den benötigten Stahlträger präzise beschreiben.
Berechnung durch einen geprüften Statiker
Um herauszufinden, welche Stahlträger Sie einbauen müssen, sollten Sie die Berechnungen durch einen offiziell anerkannten Statiker durchführen lassen. Dies gewährleistet die Sicherheit und befreit Sie zusätzlich von dem Risiko einer Haftung bei Schäden durch eine falsche Berechnung.
Stahlträger einbauen – die einzelnen Schritte
Während der Bauarbeiten müssen Sie das später auf dem Stahlträger lastende Gewicht temporär abfangen, indem Sie Stahlsprießen und Bohlen aufstellen oder ein tragendes Gerüst montieren. Das Einbauen geschieht in mehreren Schritten:
- Vorbereitung der Wand durch Entfernen von Putz, Belag oder Tapete
- Decke mit mehren Stützen absprießen
- Durchbrechen der Wand
- Betonieren der Auffanglager mit druckfestem Spezialmörtel
- Einsetzen des Stahlträgers
- Fuge oberhalb des Trägers – falls vorhanden – betonieren
- Mehrere Tage aushärten lassen
- Optional: Stahlträger dömmen
- Stützen entfernen
- Stahlträger einmauern, verputzen oder verkleiden