Dachüberstand verlängern – Das müssen Sie beachten

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Aus verschiedenen Gründen kann es sinnvoll sein, einen Dachüberstand auch nachträglich noch zu verlängern. Allerdings müssen hier viele Aspekte berücksichtigt werden, die von der Statik des Hauses bis zu rechtlichen Fragen reichen. Was Sie zu diesem Thema wissen müssen, lesen Sie hier.

Diese Funktionen erfüllen Dachüberstände

Bei einem Dachüberstand handelt es sich um jenen Teil des Daches, der über das Firstende hinausgeht und somit über die eigentliche Breite des Hauses hinausragt. Nicht erst im modernen Hausbau, sondern auch schon in historischen Zeiten wurde diese Art der Verlängerung zu mehreren Zwecken eingesetzt. Dazu gehören vor allem die folgenden:

  • Schutz der Fassade vor Regen und Witterung;
  • Schutz der Fassade vor direkter Sonneneinstrahlung und damit verbundener Hitzebildung; sowie
  • Optische Gründe.

Eine Verlängerung kann aus verschiedenen Gründen sinnvoll sein

Dennoch gibt es viele Häuser, bei denen ein Dachüberstand nicht in der Planung berücksichtigt wurde. Hier ist es oftmals möglich, auch noch nachträglich eine Verlängerung des Daches durchzuführen und so einen deutlichen Dachüberstand zu erzeugen. Das ist vor allem aus den folgenden Gründen oftmals sinnvoll:

  • Verbesserung der Fassadendämmung: In vielen Fällen wir die Verlängerung notwendig, wenn die Fassade nachträglich mit einem Wärmedämmverbundsystem (WDVS) versehen werden soll. Was aus dämmtechnischen Gründen eine gute Idee ist, ist in der Praxis mit einem Aufmaß der Fassade verbunden, was wiederum das Abstützen der Pfetten erfordert. So können weder Putz noch das WDVS dazu verwendet werden, dieses Gewicht zu tragen, weswegen die Pfetten – und damit der Dachüberstand – verlängert werden müssen.
  • Verbesserung des Wetterschutzes: Gerne wird eine solche Verlängerung auch zum Schutz der Fassade durchgeführt, damit weder direkte Sonneneinstrahlung für ein Aufheizen noch Regen für ein Durchnässen dieser Struktur sorgen können. Bedenken Sie aber, dass eine Verlängerung des Dachüberstands zumeist nicht mehr als 25% der Fassade schützen kann (und Regen manchmal aus allen Richtungen zu kommen scheint), sodass sich die Kosten nicht immer völlig rentieren.

Von einer Verlängerung des Dachüberstandes aus rein optischen Gründen sollte hingegen abgesehen werden. Hier stehen die Kosten und der Nutzen in einem sehr schlechten Verhältnis zueinander, und auch die Planung ist mit viel Umfang verbunden.

Einige Faktoren müssen dringend berücksichtigt werden

Apropos Planung: Es gibt eine Vielzahl an Faktoren, die bei der Planung und Durchführung einer Dachüberstandverlängerung berücksichtigt werden müssen. So ist es etwa elementar, dass die Statik des Daches nicht negativ beeinträchtigt wird, weshalb Sie bei der Planung dringend mit einem Statiker und/oder Architekten zusammenarbeiten müssen. Dieser kann Ihnen auch bei der Entscheidung helfen, welche Vorgehensweise bezüglich der Verlängerung der Dachsparren die richtige ist.

Auch rechtliche Aspekte kommen in Spiel, da umfangreiche Arbeiten am Dach im Regelfall mit dem Einholen einer Baugenehmigung verbunden sind. Diese erhalten Sie nur, wenn der Bauplan vollständig ist und keine Mindestabstände zu Nachbargrundstücken und zur Straße durch die Vergrößerung der Dachfläche beeinträchtigt werden.