Wenn eine Schneidringverschraubung undicht ist

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Schneidringverschraubungen sind die Rohrverbindungsmethode mit der größten Drucktoleranz. Eine korrekte Montage ist deshalb von besonderer Relevanz. Bei Fehlmontagen entstehen Undichtigkeiten, die dem System in erheblichem Maße schaden können.

Wann kann eine Schneidringverschraubung undicht werden?

Schneidringverschraubungen sind neben Klemmringverschraubungen oder Steckfittings die druckresistenteste Rohrverbindungstechnik. Schwere Arten von Schneidringverschraubungen (Baureihengruppe S) können auch für Hydraulikanlagen mit herrschenden Drücken von bis zu 600 bar eingesetzt werden. Im häuslichen Bereich finden sie häufig Anwendung bei Heizungsanlagen.

Schneidringverschraubungen bestehen bei den normalen Einstrangsystemen (solchen mit nur einem Schneidring, es gibt auch welche mit 2 Schneidringen mit separater Festgreif- und Dichtungsfunktion) aus 3 Komponenten:

  • Verschraubungsstutzen
  • Schneidring
  • Überwurfmutter

Auf das Rohrende wird die Überwurfmutter und der Schneidring mit seiner scharfen Innenschneide zum Rohrende hin aufgeschoben. Dann wird die Überwurfmutter gegen den Verschraubungsstutzen festgeschraubt. Weil die Überwurfmutter innen konisch zuläuft, schneidet sich der innenliegende Schneidring beim Festziehen in das Rohrmaterial ein und schließt dadurch dicht ab.

Angezogen wird zunächst per Hand bis zum fühlbaren Anschlag zwischen Verschraubungsstutzen, Schneidring und Überwurfmutter. Danach zieht man das Ganze mit einem Gabelschlüssel oder einem offenen Ringschlüssel noch eine bis anderthalb Umdrehungen richtig fest. Das Rohr darf sich dabei nicht mitdrehen, deshalb sollte man am Verschraubungsstutzen gegenhalten.

Undichtigkeiten entstehen meist durch Fehler bei der Erstmontage. Wenn die Verbindung undicht zu sein scheint, kann das an folgenden Dingen liegen:

  • Für Rohr unpassendes Verbindungsmaterial gewählt
  • Rohrende nicht rechtwinklig
  • Zu langer oder zu kurzer Anzugsweg bei Erstmontage
  • Fehlerhaft eingesetzter Schneidring

Material

Das Material der Schneidringverschraubung muss zum Material des Rohrs passen. Dünne Kupferrohre (6-8 mm) von Heizölanlagen sind beispielsweise besonders weich und werden deshalb von Schneidringen aus Edelstahl nicht richtig ergriffen. Sie benötigen deshalb Stahl- oder Messing-Schneidringausführungen und idealerweise eine Stützhülse im Inneren des Rohrendes.

Rohrende

Das Rohrende muss möglichst exakt rechtwinklig abgesägt werden. Grobe Ungenauigkeiten können zu einem unvollständigen Rohreinschnitt und dadurch zu Undichtigkeiten führen.

Anzugsweg

Eine häufige Ursache für undichte Schneidringverschraubungen sind unpassende Anzugswege. Ein zu kurzer Anzugsweg kann die erforderliche Dichtigkeit nicht erreichen, ein zu langer das Rohr beschädigen. Wie oben beschrieben, müssen Sie bei üblichen Einstrangsystemen zunächst das Rohrende von Hand mit Verschraubunsstutzen, Überwurfmutter und Schneidring auf Anschlag bringen und dann je nach Rohrdicke eine bis anderthalb Umdrehungen mit einem Gabelschlüssel weiterdrehen. Gegenhalten am Verschraubungsstutzen dabei nicht vergessen, damit das Rohr sich nicht mitdreht!

Lage des Schneidrings

Ein verkehrt herum eingesetzter Schneidring kann freilich auch seine Funktion nicht erfüllen. Er muss immer innen in der Überwurfmutter liegen und mit der Schneide Richtung Rohrende eingesetzt werden.