Wer eine Solarthermieanlage betreibt, kann einiges an Energiekosten und Umweltbelastung einsparen. Heutzutage sind solche Systeme durchaus weit ausgereift. Bei der Installation durch Heizungsmonteure kann es aber immer noch zu Unstimmigkeiten kommen, die zu Leckagen führen.
Warum wird eine Solaranlage undicht?
Solarthermieanlagen funktionieren über zwei separate Heizrohrsysteme: Für die Energieerzeugung gibt es den Sonnenlichtkollektor auf dem Hausdach mit angeschlossenem Solarrohrsystem. In diesem fließt die spezielle, frostsichere Solarflüssigkeit, die sich sehr effektiv aufheizt und die gesammelte und gespeicherte Wärme zum Heizsystem im Haus führt. Damit kann dann das Heizsystem mit Wärme gespeist und das Trinkwasser erwärmt werden.
Im Rohrsystem zwischen Kollektoren und Speicher kann es immer mal wieder zu Undichtigkeiten kommen. Ursachen dafür können etwa folgende sein:
- für Solarheizsystem ungeeignete Materialien
- Ausdehnungsgefäß defekt
Geeignete Materialien verbaut?
Bei der Installation des Rohrsystems zwischen Kollektoren und Speicher werden häufig einfach die gängigen Materialien verbaut, die auch bei normalen Heizungssystemen genutzt werden. Verzinkte Rohre und nicht metallische Dichtungen an Verbindungsstücken sind allerdings nicht ausreichend widerstandsfähig für das Solarheizsystem.
Die Solarflüssigkeit, in der Regel eine Mischung aus Wasser und Propylenglykol, heizt sich phasenweise auf Temperaturen weit über denen in normalen Heizungssystemen auf. In Stagnationsphasen können durchaus bis zu 260°C erreicht werden. Dieser Hitze müssen die Rohrmaterialien gewachsen sein. Außerdem kommt es im Solarrohrsystem zu weiteren Belastungen, die in normalen Heizungssystemen nicht auftreten, etwa zu hohem Dampfdruck. Weiterhin ist an die Witterungseinflüsse von außen und das Glykol von innen zu denken.
Geeignete Materialien für die Solarverrorhrung sind Edelstahl oder weiches Kupfer, jeweils idealerweise vorgedämmt. Nicht verwendet werden dürfen verzinkte Rohre, weil sie nicht glykolbeständig sind und vorzeitige Schäden hervorrufen können.
Für die leckanfälligen Rohrverbindungen sollten nur metallische Verbindungsmethoden angewandt werden. Geeignet sind etwa Hartverlötungen, Pressverbindungen oder Schneid- und Klemmringverbindungen.
Ausdehnungsgefäß defekt?
Ein sehr wichtiges Bauteil im Solarverrohrungssystem ist das Ausdehnungsgefäß. In manchen Anlagen sind auch mehr als eines verbaut. In Solarthermieanlagen kommen Membranausdehnungsgefäße zum Einsatz, bei denen eine Membran als druckausgleichendes Element zwischen Solarkreislauf und Heizkreislauf sitzt. Auf der Solarkreislaufseite kann es sich bei Bedarf mit Solarflüssigkeit füllen, auf der anderen Seite ist es mit Stickstoff gefüllt. Wenn das Ausdehnungsgefäß defekt ist, können schnell Schäden am Rohrsystem entstehen. Gegebenenfalls muss aber auch nicht Stickstoff oder Solarflüssigkeit nachgefüllt werden.