Das Pultdach mag auf den ersten Blick simpel erscheinen, doch wenn man sich erst einmal näher mit dieser Dachart beschäftigt, stellt man fest, dass das Pultdach einige Überraschungen mit sich bringt – die zum größten Teil natürlich in der Art des Aufbaus liegen. Damit ein Pultdach aber eben genauso funktionieren kann wie es soll, müssen beim Bau die einzelnen Schichten eingehalten werden.
Entscheidungen treffen
Bevor auf den Aufbau des Pultdaches näher eingegangen werden kann, muss unterschieden werden, ob es sich dabei um ein reines, daher entsprechend vollkommen gedämmtes Warmdach handelt oder ob das Pultdach über eine hinterlüfteten Dämmung verfügen soll. Je nachdem, in welcher Region Sie das Haus bauen, kann eine hinterlüftete Dämmung sehr viel Sinn machen – vor allem dann, wenn es im Sommer sehr warm wird und das Dach vollständig nach Süden ausgerichtet ist.
Hinterlüftete Dämmung
Sollten Sie sich für ein Pultdach mit hinterlüfteter Dämmung entscheiden, sieht der Aufbau eines Daches ein wenig anders aus als bei einem vollkommen gedämmten Warmdach. Der Aufbau in diesem Fall von außen nach innen:
- Eindeckung (hier sind mehrere Möglichkeiten gegeben, zum Beispiel Ziegel, Metall oder auch eine Begrünung)
- wasserdichte Ebene (meist in Form einer Folie)
- Schalung mit OSB-Platten
- Konterlattung (wodurch die Hinterlüftung gebildet wird)
- noch eine Schalung aus OSB-Platten
- Querdämmung
- Sparrenzwischendämmung (zum Beispiel mithilfe von Mineralwolle oder Zellulosedämmung)
- Dampfbremse als diffusionsdichte Schicht
- Raumdecke
Der Aufbau kann von Haus zu Haus etwas abweichen, so können statt OSB-Platten beispielsweise andere ähnliche Schalungen verwendet werden und die Raumdecke könnte sowohl aus Holz als auch aus Gipskarton bestehen. Wichtig ist jedoch, dass keine Unterbrechungen in der Dachfläche vorhanden sind, denn ansonsten kann die hinterlüftete Dämmung nicht funktionieren. Zu einer solchen Unterbrechung kann übrigens auch ein Schornstein gehören, selbst wenn dieser eingemauert ist.
Warmdach
In den meisten Fällen kommt eine klassische Sparrenkonstruktion vor. Diese ist in der Regel in folgender Form aufgebaut (von außen nach innen):
- Dacheindeckung
- wasserdichte Ebene
- Dämmschicht auf Sparrenlage (optional)
- Sparrenlage
- Dampfbremse
- Raumdecke
Welcher Dachbelag wird gewählt?
Der Aufbau des Daches findet zwar hie und da mit Abweichungen statt, ist im Großen und Ganzen jedoch immer recht gleich. Bei dem Dachbelag hingegen kann es zu großen Unterschieden kommen. Tatsächlich haben Sie bei keiner anderen Dachform so viele Möglichkeiten wie bei dem Pultdach:
- Ziegel, Schindel, Betondachsteine
- Bitumenbahnen
- Metall
- Wellplatten
- Begrünung
- Bekiesung
Dachneigung
Je nach Dachbelag sollte die Dachneigung angepasst werden. Bei Ziegeln und Betondachsteinen zum Beispiel ist es wichtig, dass die Neigung nicht zu flach ausfällt, sodass auch bei starkem Regenfall das Wasser ablaufen kann und nicht in die Dämmung eindringt. In der Regel sollte die Dachneigung in dem Fall mindestens 15 Grad betragen und kann ohne Probleme bis zu 45 Grad gehen. Bitumenbahnen hingegen können sogar bei einem Flachdach verwendet werden, ein Blechdach sollte zumindest eine Neigung von fünf Grad aufweisen.