Die Neigung eines Pultdaches bestimmt nicht nur das Aussehen des Hauses, sondern trägt auch zur Stabilität, Selbstreinigungsfunktion und Feuchtigkeitsvermeidung bei. Welches Gefälle bei Pultdächern infrage kommt und wie Sie dieses für Ihr Projekt richtig ausrechnen, lesen Sie hier.
Das sind die Eigenschaften eines Pultdaches
Pultdächer gehören so jenen Dachkonstruktionen, die durch eine hohe Variabilität in Bezug auf den Neigungswinkel gekennzeichnet sind. Das ergibt sich vor allem am Dachaufbau. So spricht man dann von einem Pultdach, wenn die Front des Hauses gegenüber der Rückwand deutlich höher gezogen ist, sodass das Dach wie ein stark angeschrägtes Flachdach bzw. ein halbes Satteldach nach hinten abfällt. Aus dieser Dachform ergeben sich bautechnisch einige positive Eigenschaften:
- Reduzierung von Raumeinbußen im Dachgeschoss, da nur eine Dachschräge vorhanden ist;
- Einfache Konstruktion, was sowohl den Aufwand als auch die Errichtungskosten verringert;
- Möglichkeit der Installation von herkömmlichen Fenstern (im Gegensatz zu teureren Dachfenstern) in der geraden Frontwand;
- Verbesserter Wasserablauf im Gegensatz zu herkömmliche Flachdächern, ohne dass deren Optik gänzlich verloren geht; sowie
- Möglichkeit der Installation von Photovoltaikanlagen.
Die Neigung kann bei Pultdächern stark variieren
Einen üblichen Dachneigungswinkel, der bei jedem Pultdach verwendet wird, gibt es nicht. Vielmehr kann das Gefälle teilweise stark variieren, was von der jeweiligen Projektplanung abhängt. Dennoch lässt sich aber sagen, dass die Neigung bei Pultdächern im Regelfall zwischen 11 und 60 Prozent beträgt, wobei Werte unter 20 Prozent eher mit Vorsicht zu genießen sind.
Grund ist, dass es hier nicht nur Einschränkung bei den möglichen Eindeckungen gibt (sodass beispielsweise viele Ziegel dort nicht angebracht werden können), sondern auch Regenwasser und Feuchtigkeit nicht mehr optimal abfließen können. Dadurch kann es sowohl zu einer verringerten Selbstreinigungskraft samt Bildung von Schmutz und Moos als auch zu Feuchtigkeitsschäden im Dach kommen.
Schritt für Schritt: So berechnen Sie die Neigung eines Pultdaches
Das eigentliche Berechnen der Dachneigung bei einem Pultdach funktioniert mithilfe des Tangens. Folgender Informationen sollten Sie über Ihr späteres Dach kennen:
- Höhenunterschied zwischen dem vorderen und dem hinteren, abfallenden Teil des Daches; sowie
- Länge des Daches.
Dann lässt sich eine einfach Formel anwenden: Dachneigung = Höhenunterschied (in cm) / Länge des Daches (in cm). Multiplizieren Sie das Ergebnis dieser Rechnung einfach mit 100, um die Dachneigung in Prozent zu erhalten.