Da Holzfenster einer ständigen Witterung unterliegen, wird es Hausbesitzern nicht erspart bleiben, diese in regelmäßigen Abständen kitten zu müssen. Welche Zeichen darauf hindeuten, dass dieser Vorgang durchgeführt werden muss, und wie Sie dabei am besten vorgehen, lesen Sie hier.
Aus diesen Gründen ist das Kitten von Holzfenstern wichtig
Damit Holzfenster trotz Wind und Wetter über viele Jahre intakt und isolierend bleiben, müssen sie einer regelmäßigen Pflege unterzogen werden. Neben dem Streichen mit Schutzlasur oder Holzlack gehört zu den nötigen Vorgehensweisen ebenfalls das Kitten. Dabei handelt es sich um einen Prozess, bei dem das Dichtungsmittel zwischen den Holzkomponenten des Rahmens und den Glasscheiben erneuert wird. Nur so kann gewährleistet werden, dass auch im Laufe der Zeit keine Schwachstellen oder Kältebrücken entstehen, durch welche Wärme aus dem Hausinneren verloren geht.
Kitt besteht heutzutage zumeist aus Schlämmkreide und Leinöl
Als Dichtungsmasse können ganz unterschiedliche Materialien verwendet werden, was sich im Laufe der Zeit auch modernisiert hat. Tatsächlich ist der Begriff „Kitt“ bereits ziemlich alt und hat im deutschen Sprachgebrauch sogar neue Bedeutungen erhalten (etwa das Reparieren einer Beziehung). Während früher verschiedene Werkstoffe als Kitt verwendet wurden (zum Beispiel auch Asbest oder Leim), enthalten moderne Fensterkitts vor allem Schlämmkreide und Leinöl.
Daran erkennen Sie, dass es Zeit für ein Kitten wird
Dass es Zeit für eine Erneuerung des Fensterkitts wird, lässt sich im Regelfall ganz einfach erkennen. So neigt dieser Material altersbedingt dazu, nach einigen Jahren zu bröckeln und sich zu lösen. Auch brüchige Stellen, unter denen richtige Lücken lauern, sind dann keine Seltenheit. Dadurch wird nicht nur die Dämmfähigkeit der Fenster stark eingeschränkt, sondern auch der Halt der Glasscheiben im Rahmenverbund negativ beeinträchtigt – weshalb Sie spätestens bei diesen sichtbaren Anzeichen zu neuem Kitt greifen sollten.
Schritt für Schritt: So kitten Sie ein Fenster richtig
Wichtig ist beim Kitten eines Fensters vor allem, dass Sie den Vorgang optimal vorbereiten und auf einen gründlichen Verschluss der Fensterfugen achten. Orientieren Sie sich dafür ganz einfach an der folgenden Kurzanleitung:
- Entfernung des alten Kitts: In einem ersten Schritt muss der alte Kitt aus den Fugen entfernt werden, damit der neue Kitt dort optimal haften kann. Fahren Sie dafür mit einem kleinen Schraubenzieher oder Messer in die Fugen und kratzen Sie das Material vorsichtig heraus. Achtung: Verwenden Sie nicht zu viel Druck, um die Scheibe nicht zu beschädigen!
- Reinigung der Fugen: Säubern Sie danach gründlich die Fugen, um einen passenden Untergrund für den neuen Kitt zu schaffen. Hierbei können Staubsauger, Bürste, Besen, Pinsel und Co helfen.
- Auftragen des neuen Kitts: Tragen Sie danach den neuen Kitt mit einem Kittmesser auf. Dieser sollte sich schräg zum Fenster befinden, damit Regenwasser ablaufen kann und nicht in der Fuge hängen bleibt. Lassen Sie den Kitt danach für etwa drei Stunden antrocknen.
- Glattziehen des Kitts: Erst nach dem Antrocknen sollte der Kitt final glattgezogen werden. Befeuchten Sie dazu Ihren Finger mit Wasser und Spülmittel und ziehen Sie ihn von einem Kittrand zum anderen über das Material. Gummihandschuhe können diesen Prozess weniger klebrig machen.
- Trocknungszeit: Im Anschluss muss der neue Kitt für vier bis fünf Tage trocknen, bis er gänzlich ausgehärtet ist. Putzen Sie das Fenster in dieser Zeit nicht!