Bei dem Fensterkitt handelt es sich um einen traditionellen Werkstoff, der bereits seit dem 17. Jahrhundert zum Abdichten der Falz zwischen Fensterscheibe und Fensterrahmen verwendet wird. Wenngleich bei den neuesten Fenstern Fensterkitt in der Regel keine Rolle mehr spielt, so müssen Sie sich doch bei älteren Fenstern immer wieder mit dem Thema auseinandersetzen.
Informationen vorab
Bei Fensterkitt handelt es sich um ein Material, das leider nicht für die Ewigkeit geschaffen worden ist. Aufgrund von Oxidation ist es üblich, dass der Werkstoff alle paar Jahre erneuert werden muss. Er härtet aus und bröckelt ab, die Abdichtung ist dann nicht mehr gegeben. Allerdings handelt es sich bei der Erneuerung um eine Arbeit, die mit viel Feingefühl und auch Schmutz verbunden ist. Außerdem ist es eine zeitintensive Aufgabe.
Schutzausrüstung anlegen
Gerade bei älteren Fenstern ist es möglich, dass sich in dem zu entfernenden Kitt Asbestfasern befinden. Außerdem besteht das Risiko, dass die Fensterscheibe beschädigt wird und Sie sich dabei Schnittwunden zuziehen. Zur richtigen Kleidung beim Verarbeiten von Fensterkitt gehört also:
- Feinstaubmaske (bei Verdacht auf Asbestbelastung)
- Schutzbrille
- schnittfeste Schutzhandschuhe
- langärmliges Hemd oder – falls der Verdacht auf Asbest besteht – Einwegschutzabzug
Fenster vorbereiten
Das Verkitten selbst ist einer der letzten Arbeitsschritte bei der Sanierung. Im Vorfeld müssen Sie den alten Kitt vollständig entfernen. Dabei ist vorsichtig und gründlich zu arbeiten. Eventuell ist bietet es sich zusätzlich an, den Rahmen zu schleifen und zu grundieren. Allerdings sollte das vorzugsweise bei ausgebauter Scheibe stattfinden, da das Risiko auf eine Beschädigung des Glases zu hoch ist.
Fensterkitt vorbereiten
Bevor Sie den Fensterkitt verarbeiten können, müssen Sie ihn vorbereiten. Kneten Sie den Kitt gut durch, damit er warm und weich wird. Wenn Sie den Kitt bereits eine Weile gelagert haben und er etwas trocken ist, können Sie ein bisschen Speiseöl hinzugeben, um ihn wieder weich werden zu lassen.
Anschließend verarbeiten Sie den Kitt zu einer Rolle, die Sie in den Falz zwischen Scheibe und Rahmen legen. Das erfordert ein bisschen Übung und Geduld. Sitzt der Kitt dann in der gewünschten Position, drücken Sie ihm mithilfe eines Kittmesser in die Falz. Dies sorgt nicht nur dafür, dass der Fensterkitt festsitzt, sondern vermeidet auch die Bildung von Bläschen und Unebenheiten. Achten Sie außerdem unbedingt darauf, dass der Kitt auch die Ecken komplett abdeckt. Den überstehenden Rand können Sie abschneiden und zurück in das luftdichte Behältnis geben, um es zu einem späteren Zeitpunkt zu verwenden.
Bevor Sie den Kitt nun überstreichen, müssen Sie ihn mehrere Wochen austrocknen lassen. Fensterkitt kann während des Trocknens etwas schwinden. Sie sollten dies also nach einigen Tagen kontrollieren und gegebenenfalls eine dünne weitere Schicht Fensterkitt auftragen.
