Wer ein Fenster zumauern möchte, darf dies jederzeit ohne Einholung einer vorherigen Genehmigung tun. Obwohl einige Arbeitsschritte notwendig sind, kann dieses Projekt auch von Hobbyhandwerkern durchgeführt werden – solange einige Dinge beachtet werden. Welche das sind, lesen Sie hier.
Fenster dürfen jederzeit selber zugemauert werden
Ob im Laufe der Zeit oder nach dem Kauf eines neuen Hauses – es kann aus vielen Gründen vorkommen, dass ein Hausbesitzer ein vorhandenes Fenster lieber in ein Stück solide Wand verwandeln möchte. Tatsächlich ist dieser Vorgang – im Gegensatz zum Mauern eines neuen Fensters– mit recht wenig Planungsaufwand verbunden. So ist es nicht notwendig, vorher eine entsprechende Baugenehmigung einzuholen. Auch müssen keine komplizierten statischen Berechnungen durchgeführt werden, was Kosten bezüglich der Beauftragung eines Architekten oder Statikers spart.
Was stattdessen an Aufwand anfällt, kann von einem Hobbyhandwerker durchgeführt werden. Generell handelt es sich hierbei um jene Arbeitsschritte, die beim Mauern einer Wand durchgeführt werden müssen – es geht also nicht immer um absolute Präzisionsarbeit mit jedem Handgriff. Achten Sie aber daraus, dass die Eigenschaften der neuen Wand der Dämmung des Hauses entsprechen, um Wärmeverluste zu verhindern.
Wird der Fenstersturz erhalten, kann das Fenster später wieder geöffnet werden
Vor dem Zumauern eines Fensters müssen dessen spezifische Bauteile erst einmal aus der Wand herausgestemmt werden, um Platz für die Verschlussmaterialien zu machen. Hiervon ausgenommen ist übrigens generell der Fenstersturz. Dieser wird erhalten, um die Statik des Hauses nicht zu beeinträchtigen. Er wird also praktisch einfach eingemauert und bleibt bestehen.
Das bringt einen weiteren Vorteil mit sich: Sollten Sie sich nach einigen Jahren doch wieder dafür entscheiden, ein Fenster an dieser Stelle einzusetzen, ist dies auch ohne erneute Berechnungen eines Statikers möglich. Achtung: Dann kann es aber unter Umständen notwendig sein, die erneute Erlaubnis eines Nachbarn einholen zu müssen. Diese erlischt mit dem Zumauern!
Schritt für Schritt: So mauern Sie ein Fenster zu
Das Zumauern eines Fensters ist mit einigen Arbeitsschritten verbunden, die zwar zumeist zeitraubend, vom Schwierigkeitsgrad her aber durchaus zu bewältigen sind. Dazu zählen insbesondere die folgenden Schritte:
- Ausbau des vorhandenen Fensters samt Fensterrahmen (wofür zumeist auch Fensteranker mit Dübeln, Montageschaum und Schrauben herausgestemmt werden müssen);
- Abschlagen des Laibungsputzes;
- Setzen von Steinen für das Aufziehen der neuen Wand (hierfür sollten Sie die gleiche Art von Steinen verwenden, aus denen auch der Rest der Außenwand besteht. Nur so lassen sich Wärmeverluste durch die Fassade und unterschiedliche Wandqualitäten verhindern);
- Verputzen bzw. Verkleiden der Innenwand (einschließlich Anbringung einer passenden Dämmung);
- Neues Verputzen der Fassade (bei Wärmedämmverbundsystemen müssen Sie besonders auf einen passenden Putz sowie eine geeignete Dämmung achten); sowie
- Streichen bzw. Tapezieren des Innenputzes sowie Neuanstrich der Fassade.