Wenn starke Regenfälle einsetzen, dann steht Ihr Garten danach noch eine ganze Weile unter Wasser? Das wird dann an der Bodenbeschaffenheit und der niedrigen Versickerungsgeschwindigkeit liegen. Eine Drainage kann dabei Abhilfe schaffen.
Wenn Staunässe zum Problem wird
Wenn der Garten nach schweren Regenfällen sumpfig wird und eine Weile so bleibt und wenn der Garten auch nach schwächeren Regenfällen länger feucht bleibt, als er sollte, dann liegt das wahrscheinlich daran, dass das Niederschlagswasser nicht schnell genug absickern kann. Der Boden leidet an schlechter Wasserdurchlässigkeit und verfügt über einen hohen Lehm- und / oder Tonanteil. Solche Böden werden „schwere Böden“ oder „bindige Böden“ genannt und machen manch einem Gärtner das Leben schwer.
Nicht nur, dass sich Arbeiten schwieriger ausführen lassen und Sie beim Gärtnern oftmals Gummistiefel tragen müssen, auch schadet das Stauwasser der Flora. Das Profil des Bodens verschlechtert sich, er verliert Kalk, der pH-Wert sinkt ab und es kommt in der Folge zur Versäuerung. Unkraut wuchert und Pflanzenwurzeln ersticken, weil sie nicht durch den kompakten, nassen lehm- oder tonhaltigen Boden kommen können.
Punktuell drainieren
Handelt es sich bei den nassen Stellen nur um kleine Flächen, kann bereits das punktuelle Drainieren helfen. Auf diese Weise ersparen Sie sich hohe Kosten, die das Verlegen einer Drainage mit sich bringen würde. Mithilfe einer Aerifiziergabel bzw. Grabegabel belüften Sie sozusagen den Erdboden. Die Gabel wird etwa 10 cm in den Boden gestochen und die entstandenen Löcher werden mit Sand aufgefüllt.
Rechtliche Grundlage für eine Drainage
Wenn die zu entwässernder Fläche allerdings größer ist, kann eine Drainage Abhilfe schaffen. Allerdings unterliegt diese – genauso wie bei einer Drainage um ein Haus – rechtlichen Bestimmungen. Denn auch in diesem Fall muss das gesammelte Wasser abgeführt werden, was wiederum in den Bereich der Abwasserentsorgung fällt. Da es hier je nach Bundesland oder Kommune zu Abweichungen kommen kann, sollten Sie sich direkt in Ihrer Gemeinde erkunden.
Drainage im Garten verlegen
Prinzipiell gibt es drei Möglichkeiten, eine Drainage im Garten zu verlegen, die sich je nach Größe der Fläche unterscheiden:
- Bei Kleinflächen wird die Drainage quadratisch verlegt.
- Bei Grundstücken unter 300 qm wird ein Mittelkanal gelegt, von dem schräg angelegte Entwässerungskanäle abgehen.
- Bei Gartenflächen über 300 qm wird auf den Mittelkanal verzichtet, die schräg angelegten Entwässerungskanäle fließen am Rand in ein quadratisches Rohrsystem.
Des Weiteren wird bei der Grabentiefen zwischen dem Nutzen der Fläche differenziert:
- Bei Rasen liegt die Drainage mindestens 30 bis 50 cm tief.
- Bei Gemüsegärten liegt die Drainage mindestens 50 bis 80 cm tief.
- Bei Obstgärten und Bäumen liegt die Drainage mindestens 80 bis 150 cm tief.