Ist eine Drainage bei Lehmboden notwendig?

drainage-lehmboden
In Lehmböden fließt Regenwasser oft schlecht ab

Ob eine Drainage verlegt werden soll, hängt unter anderem von der Bodenbeschaffenheit ab. Wenn der Boden Wasser nur schwer durchsickern lässt, staut sich der Niederschlag und überschwemmt Gärten und Felder oder drückt gegen Hauswände. Welche Rolle ein Lehmboden dabei spielt, erfahren Sie hier.

Was ist ein bindiger Boden?

Immer wieder werden Sie über die Begriffe „bindiger Boden“ oder „schwerer Boden“ stolpern, wenn Sie sich über Drainagen informieren. Beide Begriffe werden für Böden verwendet, die besonders viel Ton enthalten. Umso mehr Ton ein Boden enthält, desto mehr klebt der Boden zusammen. Das bedeutet auch, dass er schwer zu bepflanzen und zu bewässern ist. Regenwasser kann entsprechend nur schwer im Boden versickern, es kommt zu einer Staubildung des Wassers.

Unterschied zwischen Ton- und Lehmboden

Während der Begriff bindiger Boden vor allem auf Tonböden zutrifft, so werden auch Lehmböden als bindig oder schwer bezeichnet. Lehmböden enthalten ebenfalls Ton, doch zusätzlich Humus und Sand. Dadurch ist der Boden luft- und wasserdurchlässiger als reiner Tonboden.

Dennoch eine Drainage bei Lehmboden?

Die Frage, ob eine Drainage auch bei einem Lehmboden verwendet werden sollte, beantwortet Sie sich am besten, indem Sie sich die folgenden zusätzlichen Fragen stellen:

  • Steht häufig Wasser auf Ihrer Wiese oder in Ihrem Garten nach einem Regenfall?
  • Dauert es daraufhin noch eine ganze Weile, bis das Wasser versickert ist?
  • Möchten Sie Pflanzen oder Gemüse ansäen?
  • Stehen Bäume auf dem Grundstück oder wollen Sie welchen anpflanzen?

Wenn Sie all diese Fragen bei einem lehmigen Boden mit einem Ja beantworten können, dann ist eine Drainage notwendig. Dies gilt vor allem zur Entwässerung von Gärten und Wiesen. Wenn Sie einen Lehmboden rund um das Haus haben, ist eine Drainage zum Schutz der Hauswand dennoch nicht zwingend notwendig. Neubauten sind ohnehin so errichtet, dass Wasserdruck von außen keinen Schaden anrichtet. Lediglich bei Altbauten sollten Sie prüfen, ob der Lehmboden und der damit zusammenhängende niedrige Versickerungsfaktor eine negative Auswirkung auf die Bausubstanz haben könnte.