Eine Drainage muss sehr gut geplant werden und kann nicht nach Augenmaß verlegt werden. Nicht nur, dass einige Vorarbeiten geleistet werden müssen, ehe schlussendlich die Rohre verlegt werden können, Sie müssen die Anlage auch gut und richtig berechnen. Doch wie gehen Sie dabei vor?
Gesetzliche Regelungen
Vorschriften, die die Drainage, die Bemessungsgrundlagen und die Berechnungswege betreffen, sind in der Regelung DIN 4095 „Dränung zum Schutz baulicher Anlagen“ vermerkt. Da es hier aber immer wieder zu Neuerungen kommt, sollten Sie darauf achten, dass Sie über die aktuelle Version verfügen. Die letzte Aktualisierung hat im Jahr 2018 stattgefunden. In diesem Regelwerk wird zwischen „Regelfall“ und „Sonderfall“ unterschieden, letzteres kommt aber in der Tat sehr selten vor.
Grundlagen der Berechnung
Für die Berechnung der Drainage werden einige grundlegende Punkten herangezogen:
- Versickerungswert
- Bodenbeschaffenheit
- Durchschnittliche Regenwassermenge
Versickerungswert
Aus einem Bodengutachten können Sie den Versickerungswert erhalten, der die Geschwindigkeit der Versickerung angibt. Um sich einen ersten Überblick zu verschaffen, können Sie die Sickerfähigkeit auch selbst testen:
- Graben Sie ein Loch mit den Abmessungen 500 x 500 x 500 mm.
- Wässern Sie die Grube für etwa 30 Minuten, damit der Boden feucht ist.
- Wenn das Loch wieder leer ist, füllen Sie es mit etwa 30 cm Wasser und achten auf die Uhrzeit.
- Füllen Sie nun alle zehn Minuten wieder auf 30 cm auf, notieren Sie sich, wieviel Wasser in vier Durchläufen nachgefüllt werden musste.
- Mehr als drei Liter pro Nachfüllgang bedeutet, dass der Boden gut sickerungsfähig ist.
- Zwischen 1,5 und drei Litern bedeutet eine mittelmäßige Sickerungsfähigkeit.
- Unter 1,5 Liter pro Nachfüllung heißt, dass Ihr Boden nur gering sickerungsfähig ist.
Bodenbeschaffenheit
Auch die Werte bezüglich der Bodenbeschaffenheit, die zur Berechnung benötigt werden, sind einem Bodengutachten zu entnehmen. Ein lehmiger Boden ist beispielsweise schwer wasserdurchlässig, während ein Boden ohne Lehmanteil das Regenwasser schneller absickern lässt – auch der Sickerschacht kann entsprechend kleiner ausfallen.
Durchschnittliche Regenwassermenge
Die durchschnittliche Regenwassermenge, die im Fachjargon als Berechnungsregen bezeichnet wird, trägt als dritter wichtiger Faktor zur Berechnung der Drainage bei. Hierzu wird der statistisch erfassten Jahresregendurchschnittswerte für die entsprechende Örtlichkeit zu Rate gezogen.