Drainagen bei Neubauten sind heutzutage so gut wie immer überflüssig. Doch wie sieht das bei Altbauten aus? Muss da immer eine Drainage sein oder nur in Ausnahmefällen? Wann besteht der Bedarf für eine Drainage am Altbau? Wir verraten es Ihnen.
Exkurs: Drainage und Neubau
Die Drainage ist ein Thema, das beim Neubau kaum zur Sprache kommt. Das hat mehrere Gründe:
- Neubauten werden auf wasserundurchlässigen Sohlplatten errichtet, die Schäden durch Wasserdruck von außen ausschließen.
- Neubauten in Gebieten mit hohen Grundwasserständen werden so geplant und gebaut, dass eine Drainage unnötig ist.
- Die DIN 18195 schreibt vor, dass Häuser über eine auszureichende Abdichtung verfügen müssen – was wiederum eine Drainage überflüssig macht.
Ausnahmen können lediglich solche Baugrundstücke bilden, die über eine sehr schlechte Sickerfähigkeit verfügen.
Altbauten von 1980 und früher
Gebäude, die in den 70er Jahren und früher errichtet worden sind, verfügen in der Regel nicht über die heute gängigen wasserundurchlässigen Bodenplatten. Früher hat man Gebäude hauptsächlich von außen verdichtet, der Kellerboden wurde manchmal sogar nur mit losen Ziegelsteinen auf dem Erdreich errichtet. Dass hier keiner Wasserundurchlässigkeit bestehen kann, ist verständlich. Auch andere Fundamente von Altbauten sind meist wasserdurchlässig und verfügen nur über eine leichte Verdichtung an den Seiten.
Löst eine Drainage das Problem?
Ob eine Drainage das Problem bei Altbauten und wasserdurchlässigen Wänden oder Böden lösen kann, kann pauschal nicht gesagt werden. Doch häufig ist eine Drainage keine Hilfe, sondern könnte das Problem sogar verschlimmern. Denn die Ursache für feuchte Keller in Altbauten ist meist nicht Wasserdruck von außen, sondern aufsteigende Bodenfeuchte.
Eine Drainage hilft nicht gegen Feuchtigkeit und bei der Trockenlegung, eine Drainage dient nur zum Abfluss von fließendem Wasser. Wenn also eine Drainage bei einem Altbau eingesetzt wird, dessen Problem die Bodenfeuchte ist, könnte diese Feuchtigkeit durch die Drainage noch zunehmen und die daraus resultierenden Schäden wären massiv.
Bevor Sie sich für eine Drainage entscheiden, sollte Sie demnach unbedingt abklären, ob andere Maßnahmen wie die Abdichtung nicht sinnvoller wären und ob es sich bei Ihrem Wasserproblem im Altbau tatsächlich um von außen drückendes Sickerwasser handelt.