Wem die Wahl neuer Dachziegel bevorsteht, hat die tatsächlich die Qual der Wahl, denn die Masse an unterschiedlichen Arten ist kaum überschaubar. Von der Farbe über das Material und bis hin zur Form gibt es einige Auswahlmöglichkeiten. Viele Dachziegel sind mittlerweile zwar genormt, vor allem, was die Größe betrifft, dennoch kann ein kleiner Überblick über die verschiedenen Dachziegelarten nicht schaden.
Dachziegel nach Herstellungsverfahren unterschieden
Bei Dachziegeln aus den Materialien Ton und Lehm kommen zwei unterschiedliche Herstellungsverfahren in Frage:
- Strangpressverfahren
- Pressverfahren
Strangpressverfahren
Bei dem Strangpressverfahren wird die Rohmasse der Dachziegel zunächst durch Formen gepresst und anschließend erst gebrannt. Häufig handelt es sich bei diesem Ziegeltypen um falzlose Dachziegel, zum Beispiel die Hohlpfannendachziegel oder die Strangfalzdachziegel.
Pressverfahren
Bei diesem Herstellungsverfahren wird die Ziegel auf Stempelpressen ausgestanzt. Dadurch können einerseits beliebte falzlose Dachziegelarten wie Krempziegel und Nonne hergestellt werden, andererseits auch Dachziegel mit zweiseitigem Falz wie die Flachdachziegel, die Doppelmuldenfalzziegel und die Reformziegel.
Dachziegel mit Falz oder falzlos
Ziegel ohne Falz werden heutzutage nur noch selten eingesetzt, meistens nur dann, wenn es sich um ein historisches, unter Denkmalschutz stehendes Gebäude handelt, bei dem das ursprüngliche Bild gewahrt werden soll. Ziegel mit Falz haben den Vorteil, dass sie fester übereinander liegen und dadurch das Dach besser vor Feuchtigkeit und Kälte schützen können.
Unterscheidung nach Oberflächengestaltung
Des Weiteren werden Dachziegel aufgrund ihrer Oberflächen- und Farbgestaltung unterschieden. Generell kommen drei Möglichkeiten in Frage:
- naturbelassen
- engobiert
- glasiert
Naturbelassene Dachziegel
Der Name sagt es in diesem Fall bereits: Die Dachziegel sind nicht weiterbearbeitet und verfügen über eine entsprechend raue Oberfläche. Das bedeutet jedoch auch, dass sich Schmutz besser absetzen kann und das vor allem in den kalten Wintermonaten zu Schäden führen kann. Es ist also immer besser, zu bearbeiten Dachziegeln zu greifen.
Engobierte Dachziegel
Zum Engobieren werden die Dachziegel in einen tonigen Schlicker getaucht oder damit begossen, häufig werden der Substanz andere Inhaltsstoffe beigemischt, zum Beispiel Metalloxide. Dadurch ist es möglich, dass engobierte Dachziegel in unterschiedlichen Farben (ziegelrot, dunkelrot, grau und schwarz) erhältlich sind. Dachziegel dieser Art sind jedoch diffusionsoffen – das bedeutet, dass bereits ein kleiner Riss in den Engoben genügt, um Wasser in den Ziegel eindringen zu lassen. Engobierte Ziegel schützen demnach zwar besser als naturbelassene Dachziegel, verfügen aber weiterhin über ein Risiko.
Glasierte Dachziegel
Glasierte Dachziegel sind mittlerweile in vielen erdenklichen Farben erhältlich. Die pflegeleichte Art der Dachziegel verfügt über eine wasserundurchlässige Glasur, die durch kleine vorgeschmolzene Glaspartikel beim Brennen der Ziegel entstanden ist. Glasierte Dachziegel weisen einen hochglänzenden Effekt auf, überzeugen aber vor allem durch ihre längere Haltbarkeit im Vergleich zu anderen Ziegeln.