Kleinkläranlage – Diese Arten gibt es

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Ist der Anschluss von Einzelhäusern oder kleineren Siedlungen an eine kommunale Abwasserentsorgung nicht möglich, müssen andere Methoden her. Dann werden verschiedene Arten an Kleinkläranlagen eingesetzt. Welche es jeweils gibt und wodurch sie sich auszeichnen, lesen Sie hier.

Über das Funktionsprinzip von Kleinkläranlagen

Kleinkläranlagen kommen vor allem dann zum Einsatz, wenn der Verbund von Einzelhäusern, kleineren Siedlungen oder Gastwirtschaften an eine kommunale Kläranlage nicht möglich ist – das kann beispielsweise aus finanziellen oder technischen Gründen der Fall sein. Durch die Errichtung einer Kleinkläranlage wird es ermöglicht, Abwasser von etwa 4 bis 50 Einwohnern zu reinigen.

Kleinkläranlagen kommen dabei in verschiedenen Arten vor, die jeweils auf unterschiedlichen Systemen basieren, weshalb vor der Errichtung gut überlegt sein sollte, welche Variante sich am besten eignet. Ein wichtiger Auswahlfaktor ist dabei oftmals, ob ein Nachrüsten der Kleinkläranlage möglich ist.

Das sind die verschiedenen Kleinkläranlage-Arten

Generell kann bei Kleinkläranlagen in eine Vielzahl an unterschiedlichen Arten und Klärmethoden differenziert werden, die sich teilweise ähneln oder in bestimmten Eigenschaften überschneiden. Zu den häufigsten und nennenswertesten Formen zählen dabei die folgenden:

  • SBR Kleinkläranlagen: Diese Variante gehört zu den häufigsten Vertretern und zeichnet sich dadurch aus, dass eine sequentielle biologische Reinigung (daher auch SBR) stattfindet, wobei sowohl die Reinigung als auch die Nachklärung in einem Becken stattfindet. Vorteilig an dieser Systematik sind sowohl die geringen Errichtungskosten und der kleine Flächenbedarf, dafür muss auf der anderen Seite mit Inflexibilität bei Zulaufschwankungen gerechnet werden.
  • CBR-Kleinkläranlagen: „Continuierlich beschickte Reaktoren“ (CBR) sind noch eher neu und werden mit drei Kammern – jeweils eine zum Vorklären, zur Nachklärung per Biostufe und zur Nachklärung in einem Rohr – versehen. Neben einer guten Reinigungsleistung und geringen Anschaffungs- und Wartungskosten ist auch das Nachrüsten eher leicht, erfordert allerdings oftmals einen Behälterumbau.
  • Pflanzenkläranlagen: Bei Pflanzenkläranlagen wird das Abwasser durch bewachsene Teiche, Feuchtgebiete und Böden abgeleitet, wobei eine Reinigung durch die Pflanzen, Mikroorganismen und Filterschichten stattfindet. Diese Kleinkläranlage braucht viel Platz, dafür aber keine Belüftung.
  • Membranfiltrationsanlagen: Eine besonders hohe Reinigungsleistung lässt sich mithilfe von Membranfilterungsanlagen erreichen, die auch feinste Schwebstoffe herausfiltern können. Die kompakte Bauweise erlaubt sogar einen Einsatz in Gebäuden. Nachteilig daran sind jedoch die hohen Anschaffungs- und Wartungskosten.
  • Festbettanlagen: Festbettanlagen beinhalten einen Füllkörper aus Feststoffen (etwa Lava, Basalt oder Kunststoff), der wiederum mit reinigenden Mikroorgansimen besiedelt ist. Dieser muss nur sehr selten ausgetauscht werden, erfordert aber eine regelmäßige Spülung mit Frischwasser.
  • Belebungsanlagen: Hier befinden sich die reinigenden Bioorganismen freischwimmend im Belebungsbecken, was eine hohe Mindestmenge an Abwasser notwendig macht. Daher ist eine solche Kleinkläranlage erst ab 15 Personen empfehlenswert.