Je nachdem, wie groß die Dachneigung eines Satteldaches ist, werden in verschiedene Arten unterschieden. Bei der Auswahl sollten allerdings auch andere Faktoren einbezogen werden. Was Sie über Dachneigungen beim Satteldach wissen müssen, haben wir Ihnen hier kurz zusammengefasst.
Das sind die Eigenschaften eines Satteldaches
Satteldächer zählen seit Jahrhunderten zu den beliebtesten Dachformen, was sich auf mehrere Faktoren zurückführen lässt. So kennt jeder diese Konstruktion als die typische Dachform: Zwei schräg zueinander verlaufende Dachflächen, die sich am First verbinden und an der vorderen und hinteren Hauswand eine dreieckige Frontfläche bilden. Traditionell werden für Satteldächer entweder Sparrendächer oder Pfettendächer als Dachstuhl verwendet, was für eine hohe Stabilität sorgt.
Auch heute werden Satteldächer noch gerne errichtet, was sich vor allem durch eine Vielzahl an positiven Eigenschaften bedingt. Dazu zählen beispielsweise die folgenden:
- Kostengünstige und verhältnismäßig wenig aufwändige Errichtung;
- Große Witterungsbeständigkeit;
- Möglichkeit der individuellen optischen Anpassung;
- Erzeugung eines Dachgeschosses, das als Wohnraum genutzt werden kann;
- Geringe Instandhaltungskosten; sowie
- Große Diversität bei den möglichen Eindeckungen.
Die Dachneigung bestimmt die Art des Satteldaches
Aber nicht nur die möglichen Eindeckungen werden durch eine große Diversität geprägt, sondern auch die Dachneigungen, mit denen ein Satteldach versehen werden kann. So bewegt sich das Gefälle im Regelfall zwischen 30 und 62°, wobei der tatsächliche Wert bestimmt, um welche Art von Satteldach es sich handelt. Hier kann in die folgenden Kategorien unterschieden werden:
- Dachneigung von 30° (oder weniger): Flaches Satteldach oder Flachsatteldach;
- Dachneigung von etwa 45°: Winkeldach oder neudeutsches Dach;
- Dachneigung von genau 60°: Altfränkisches oder altfranzösisches Dach (Form eines gleichseitiges Dreiecks);
- Dachneigung von etwa 62°: Gotisches Dach oder altdeutsches Dach.
Die optimale Neigung hängt von mehreren Faktoren ab
Welche Neigung für Ihr Dach optimal ist, hängt aber neben den optischen Aspekten auch von weiteren Faktoren ab. So gilt es, ebenfalls geografische und bautechnische Überlegungen einzubeziehen. Wer ein eher steiles Satteldach errichtet, kann beispielsweise Probleme mit dem Ausbau des Dachgeschosses bekommen, da hier die Deckenhöhe an den Schrägen unter Umständen nicht hoch genug ist. Auch muss der Lichteinfall berücksichtigt werden, der bei Satteldächern generell gering ausfällt. Dachgauben können Abhilfe schaffen – benötigen aber wiederum auch eine gewisse Mindestneigung, um verbaut werden zu können.
Auf der anderen Seite empfehlen sich steile Satteldächer hingegen dann, wenn Sie in einer windigen oder stark von Wetter betroffenen Region wohnen. Hier kann das Regenwasser besser abfließen, was etwa die Bildung von Moos und Schmutz verhindert, und auch die Chance auf Feuchtigkeitsschäden im Dach verringert sich dadurch stark.
Auch die Eindeckung muss bei der Dachneigung berücksichtigt werden
Neben diesen Faktoren muss allerdings auch Rücksicht darauf genommen werden, welche Eindeckung Ihr Satteldach später erhalten soll. Einige Materialien eignen sich nur für bestimmte Neigungswinkelbereiche, was Sie vor Baubeginn in Erfahrung bringen sollten. Wie dies beispielsweise bei Ziegeln aussieht, haben wir Ihnen in diesem Artikel zusammengefasst.