Dachaufbau beim Satteldach – Diese Varianten gibt es

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Satteldächer gehören zu den häufigsten und beliebtesten Dachformen in Deutschland. Je nach Variante des Daches kann es hier verschiedene Aufbauten geben, und auch die Dachneigung unterliegt Variationen. Was Sie über den Dachaufbau von Satteldächern wissen sollten, haben wir Ihnen hier kurz zusammengefasst.

Es gibt drei Variablen bei Satteldächern

Satteldächer prägten nicht nur in der Vergangenheit das Stadt- und Landbild in Deutschland, sondern gehören auch heutzutage noch zu den beliebtesten Dächern. Von Satteldächern spricht man dann, wenn zwei Dachflächen einander zugeneigt platziert wurden und am Dachfirst zusammentreffen, sodass der Eindruck eines Dreiecks entsteht. Neben dieser klassischen Variante gibt es inzwischen aber auch einige Auskopplungen, bei denen beispielsweise eine Dachfläche größer ist als die andere.

Apropos Varianten: Auch in Bezug auf das herkömmliche Satteldach kann in eine Vielzahl an Variationen unterschieden werden, die sich vor allem auf den Dachaufbau beziehen. So kann gesagt werden, dass dieser aus drei wesentlichen Komponenten zusammengesetzt wird:

  • Art des Satteldachs;
  • Schalung der Dachkonstruktion; sowie
  • Dachneigung.

Art des Satteldaches

Die Arten des Satteldaches unterscheiden sich vor allem bezüglich der Lastenverteilung voneinander. Generell kommen hierfür drei verschiedene Optionen infrage:

  • Sparrendach: Das Sparrendach gilt als klassisches Steildach. Hierbei werden die tragenden Balken der Unterkonstruktion (die in der Fachsprache auch Sparren genannt werden) gegenüber voneinander montiert und leiten die Last auf die Gebäudemauern weiter. So kann beispielsweise ein Dachboden errichtet werden, durch den keine störenden Querbalken eingezogen werden müssen.
  • Pfettendach: Wenn der Dachaufbau etwas komplizierter, breiter oder größer ausfallen soll, wird hingegen oftmals auf ein Pfettendach zurückgegriffen. Hierbei ruhen die Sparren auf einem Längsbalken, wodurch sich die Last auf die obere Geschossdecke verteilt.
  • Kehlbalkendach: Früher wurden außerdem Kehlbalkendächer verbaut, was heute eher unüblich ist. Bei diesen Satteldächern wird die Last durch zusätzliche Kehlbalken auf die Außenmauern des Gebäudes verteilt.

Schalung der Dachkonstruktion

Auch bezüglich der Schalung kann es zu Unterschieden kommen. Hierbei wird klassischerweise in Kaltdächer und in Warmdächer unterschieden, wobei Kaltdächer zweischalig und Warmdächer einschalig errichtet werden. Die dazugehörigen Schichten lassen sich wie folgt darstellen (von außen nach innen gerechnet), wobei markiert wurde, welche Schichten bei Warmdächern nicht zu finden sind:

  • Erste Schicht: Äußere Dacheindeckung (beispielsweise Dachziegel);
  • Zweite Schicht (nicht bei Warmdächern vorhanden): Trennungslage (zumeist aus Bitumenglasvlies), die zur Dämpfung von Geräuschen dient;
  • Dritte Schicht: Holzverschalung;
  • Vierte Schicht (nicht bei Warmdächern vorhanden): Hinterlüftung, die der Ableitung von Feuchtigkeit dient und für einen Temperaturausgleich sorgt;
  • Fünfte Schicht (nicht bei Warmdächern vorhanden): Wärmedämmung (im Regelfall aus mineralischer Wolle);
  • Sechste Schicht: Dampfsperre oder Dampfbremse, um den Eintritt von Wasserdampf in die Wärmedämmung zu verhindern; sowie
  • Siebte Schicht: Innenverkleidung.

Auswahlmöglichkeiten bezüglich der Dachneigung

Schließlich können beim Dachaufbau auch unterschiedliche Neigungswinkel vorkommen. Auch hier gibt es Normierungen, die bestimmte Bezeichnungen tragen. Dabei handelt es sich um die folgenden:

  • Ab 30°: Flaches Satteldach;
  • 45°: Neudeutsches Dach bzw. Winkeldach;
  • 60°: Altfränkisches Dach; oder
  • 62°: Gotisches bzw. Altdeutsches Dach.