Clematis zurückschneiden: Wann macht es Sinn?

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Nicht jede Sorte sollte im Herbst geschnitten werden.

Die Frage nach einem regelmäßigen Rückschnitt von Waldreben ist nicht in einem einzigen Satz beantwortbar. Denn während frühblühende Sorten keine Schnittmaßnahmen mögen, ist beispielsweise bei Sommerblühern recht radikal vorzugehen. Wir geben Ihnen sortenspezifische Entscheidungshilfen.

Kein Rückschnitt bei frühblühenden Clematis-Sorten

Unter anderem zählen die „Clematis alpina“ und die „Clematis montana“ zu denjenigen Arten, die als vitale Wild-Waldreben keinen Rückschnitt benötigen. Im Gegenteil: Ein falsches Zurückschneiden zu einem ungelegenen Zeitpunkt beraubt den prachtvollen Clematis-Sorten eher eine reiche Blütenfülle als das Wachstumsverhalten zu kontrollieren.

Da frühblühende Waldreben ihre Knospen bereits im Vorjahr anlegen, ist bei einem Rückschnitt also Vorsicht geboten. Wollen Sie dennoch ein wenig Fülle aus Ihrer Clematis nehmen, sollten Sie folgendermaßen vorgehen:

  1. Kürzen Sie diejenigen Ranken, die zu lang geworden sind, bei frühlingsblühenden Waldreben erst nach deren Blüte ein.
  2. Putzen Sie an den restlichen Pflanzenteilen der Clematis lediglich verwelkte Blüten, Blätter und neu bildende Samenstände aus.
  3. Beugen Sie einer Vergreisung mit einem Verjüngungsschnitt aller vier bis fünf Jahre vor.

Leichter Sommerschnitt für die zweimal-blühende Clematis

Zweimalig blühende Hybrid-Waldreben präferieren einen leichten Schnitt nach ihrer ersten Blüte. So mag es unter anderem der majestätische Hybridenwuchs „The President“, wenn Sie ihm die verdorrten Blüten und die darunter befindenden Blattpaare einmalig im Juni zurückschneiden. Für diese Pflegemaßnahme bedanken sich die Waldreben mit einer besonders langen Blütezeit von bis zu acht Wochen.

Radikaler Rückschnitt für sommerblühende Clematis-Sorten

Imposante Sommerblüher, wie die „Clematis viticella“, überzeugen alljährlich und beinahe ohne Unterlass von Angang Sommer bis weit in den Herbst hinein mit einer prachtvollen Blüte. Zudem bringen sie in ihrer Wachstumsphase immer wieder neue, lange Ranken hervor, an denen die verschwenderische Blüte erscheint.

Ein pflegender Rückschnitt ist daher alljährlich im Herbst sinnvoll: Kürzen Sie dazu die gesamte Waldrebe im November bis auf zwanzig Zentimeter ein. Auch alles, was Totholz an der Kletterpflanze ist, muss dabei bis an die Basis gekappt werden. Wenn nötig, bereiten Sie anschließend gleich den Winterschutz für die Waldrebe vor – So belasten Sie Ihre Clematis nur einmal mit gleich zwei Pflegemaßnahmen.

Übrigens: Ein Rückschnitt ist bei diesen Sorten zwingend wichtig: Wenn Licht und Luft nicht mehr bis ans Innere der Pflanze gelangen, verkahlen ihre Triebe und die Clematis vergreist.