Clematis zur richtigen Zeit schneiden: Ein Arten-Überblick

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Clematis wird Ende Mai leicht zurückgeschnitten.

So groß, wie die facettenreiche Clematis-Familie ist, so unterschiedlich sind auch die Bedürfnisse der verschiedenen Sorten. Hinsichtlich des pflegenden Rückschnitts unterscheiden sich die einzelnen Kletterpflanzen in Bezug auf ihre Blütezeiten in drei Schnittgruppen.

Schnittgruppe 1: Leichter Rückschnitt Ende Mai

In diese Gruppe gehören viele beliebte und zugleich als robust geltende Wildarten, wie zum Beispiel die „Clematis alpina“ oder die Anemonen-Waldrebe „Clematis montana„. All diese Clematis-Sorten legen ihre Blütenknospen schon in der vergangenen Pflanzsaison am Vorjahresholz an. Zudem haben Mitglieder der Schnittgruppe 1 gemeinsam, dass sie keinen regelmäßigen Rückschnitt benötigen.

Die Clematis-Arten können Sie bei Bedarf schneiden (wenn die Triebe zu lang werden bzw. die Blüte mit den Jahren nachlässt). Beachten Sie dabei allerdings, dass Sie keinen zu starken Rückschnitt vornehmen und die Pflegemaßnahme erst nach der Blütephase – ca. Ende Mai – durchführen. Denn nur so haben die Kletterpflanzen genug Zeit, um bis zur nächsten Saison neue Blütenknospen herauszubilden.

Schnittgruppe 2: Halber Rückschnitt im Winter

Die Hauptzahl der großblumigen Hybride unter den Waldreben erblühen zweimal im Jahr: Im Frühling zeigen sie an kurzen Seitenzweigen des Vorjahresholz ihre farbenfrohe Pracht, während die zweite Blüte ab Ende Juli erwartet werden kann. Damit ihre hybriden Clematis-Pflanzen ein gutes Gleichgewicht zwischen Frühlings- und Sommerflor bekommen, ist ein Winterschnitt ratsam.

Bei diesem Zuschnitt werden die Triebe um die Hälfte eingekürzt: Dadurch fällt der neue Austrieb vitaler aus und sorgt für einen kräftigeren Blütenflor. Dennoch bleibt vom vorjährigen Trieb genügend für das Austreiben der Frühlingsblüte übrig. Der beste Zeitpunkt für diesen Winterschnitt liegt – aufgrund der mild verlaufenden Wintermonate und dem dadurch herausgeforderten frühen Austreiben der Pflanze – bereits am Beginn des Winters im November.

Schnittgruppe 3: Radikaler Rückschnitt im November/Dezember

Viele Unterarten der italienischen Waldrebe („Clematis viticella“) blühen ausschließlich an ihren neuen Trieben. Daneben sind auch verschiedene Wildarten (z.B. die Gold-Waldrebe „Clematis tangutica“, Zuchtformen der texanischen „Clematis texensis“ und alle Stauden-Waldreben wie die „Clematis integrifolia“) reine Sommerblüher.

Aus dieser Eigenschaft der Sommerblüte ergibt sich für die Schnittgruppe 3 ein Rückschnitt im Zeitraum von November bis Dezember, bei welchem die Haupttriebe radikal auf bis zu 30 cm zurückgeschnitten werden sollten. Verzichten Sie auf diese notwendige Maßnahme, drohen die sommerblühenden Waldreben zu verkahlen und in einen blühfaulen Status überzugehen.