Der Rückschnitt einer Clematis richtet sich unter anderem nach der Blütezeit der einzelnen Waldreben-Arten. Daher sind sich Gärtner nicht immer sicher, ob das Zurückschneiden ihrer Kletterpflanze sinnvoll ist oder nicht. Dieser Ratgeber gibt einen Überblick über angebrachte Rückschnittmaßnahmen.
Kein Rückschnitt für Frühjahresblüher
Vor allem vitale Wildarten der Clematis-Familie – so zum Beispiel die „Clematis montana“ oder die „Clematis alpina“ – benötigen nicht zwingend einen pflegenden Rückschnitt. Denn wenn Sie bei diesen Arten einen falschen Zeitpunkt wählen, besteht die Gefahr, dass Sie den Waldreben ihre diesjährige Blüte wegnehmen.
Da die frühblühenden Clematis-Sorten ihre Knospen bereits im Vorjahr anlegen, sollten Sie zu lange Ranken lieber erst nach der Blütezeit einkürzen. Daneben reicht es als pflegende Maßnahme lediglich die verwelkten Blüten sowie die Samenstände regelmäßig auszuputzen.
Extra-Tipp: Derjenige Zuschnitt, welcher sich bei frühblühenden Waldreben eignet, ist ein Verjüngungsschnitt, welcher aller 4 – 5 Jahre einer Vergreisung vorbeugt.
Leichter Sommerschnitt für Hybride
Unter der Königin der Kletterpflanze gibt es einige Hybride, welche einen zweimaligen Blütestand vorweisen können. So ist es beispielsweise bei der edlen Waldrebe „The President“ sinnvoll, nach der ersten Blüte einen leichten Rückschnitt zu vollziehen: Dazu schneiden Sie die verdorrten Blütenteile sowie das sich darunter befindende Blattpaar im Verlauf des Junis ab. Nach 6 bis 8 Wochen wird die Waldrebe erneut ihre Knospen öffnen.
Radikaler Rückschnitt für Sommerblüher
Die reichblühenden Clematis-Arten, welche unablässig von Juni bis in den späten Herbst hinein eine großzügige Blüte zeigen, wachsen jedes Jahr erneut mit langen Ranken. Um diesen Einhalt zu gewähren und einen vitalen Wuchs sowie eine reiche Blüte zu fördern, können Sie die italienische „Clematis viticella“ und ihre Artgenossinnen in folgenden 3 Schritten pflegen:
- Schneiden Sie spätblühende Waldreben stets einmal im Jahr im Herbst (ab September bis November/Dezember) zurück.
- Kürzen Sie die gesamte Kletterpflanze bis auf 20 bis 30 Zentimeter ein.
- Kappen Sie das gesamte Totholz an seiner Basis ab.
Beachten Sie die Notwendigkeit eines solch extremen Rückschnitts nicht, kann Ihre Clematis auf längere Zeit mit Symptomen der Vegreisung konfrontiert werden: Schnell gelangen Luft und Licht nicht mehr in das Innere der Pflanze und ihre Triebe verkahlen zu trockenen Stecken. Lassen Sie also diese Pflegemaßnahme besser nicht aus.