Statt einen Brunnen zu bohren, können Sie bei einer geringen Brunnentiefe auch auf den Vorgang des Grabens zurückgreifen. Hierbei ist es elementar, dass durchgehend für eine gute Befestigung gesorgt wird. Was Sie darüber wissen müssen, haben wir Ihnen hier kurz zusammengefasst.
Brunnen sollten nur bis zu einer Tiefe von 4 Metern gegraben werden
Wer auf die Verwendung eines Brunnenbohrers verzichten möchte, kann für kleinere Grundwasserbrunnen stattdessen auf das Graben des Brunnens zurückgreifen. Hierbei wird – wie bereits seit vielen Jahrzehnten traditionell durchgeführt – einfach ein Loch in den Boden gegraben, das einen Durchmesser von mindestens 80 Zentimetern hat. Standardmäßig wird heutzutage aber eher ein Durchmesser von 120 Zentimetern angestrebt, damit die Schaufel im gegrabenen Loch gut beweglich bleibt und der Vorgang nicht zu einem Balanceakt wird.
Das selbstständige Graben eines Brunnens auf dem eignen Grundstück ist allerdings nur dann empfehlenswert, wenn die wasserführende Schicht nicht mehr als 4 Meter tief im Erdreich gelegen ist. Darüber hinausgehende Tiefen sorgen für ein erhöhtes Einsturzrisiko des Schachtes beim Graben und sollten nur von Experten bzw. Fachfirmen durchgeführt werden. Übrigens: Ihr Brunnen ist dann ausreichend tief, wenn in der Grubensohle ein durchgehender Wasserstand von etwa 30 bis 40 Zentimetern zu beobachten ist. Steht kein Wasser am Grund des Brunnens, muss die Brunnentiefe folglich weiter vertieft werden.
Achten Sie auf eine ausreichende Befestigung
Für das Graben Ihres Brunnens ist es elementar, dass eine geeignete Vorgehensweise gewählt wird. Das heißt im Regelfall, dass die Brunnenränder zuerst mit einem Spaten angestochen werden und das Graben danach Bodenschicht für Bodenschicht durchgeführt wird, um ein Einstürzen des Schachtes zu verhindern. Hierzu gehört ebenfalls eine ausreichende Befestigung der einzelnen Schichten mithilfe von Brunnenringen.
Da das Erdreich aus verschiedenen Schichten besteht (beispielsweise Mutterboden, Sand und Lehm), die sich ebenfalls in ihrer Festigkeit unterscheiden, sollten Sie die Schachtwände mit versenkbaren Betonringen befestigen. Im Regelfall hält ein Schacht bis zu zwei Metern Tiefe von alleine, aber ab dieser Tiefe müssen die ersten Befestigungen eingebracht werden.
Heben Sie die Grube spiralförmig aus und lassen Sie die Betonringe von oben mit einem Bagger einsetzen, damit diese optimal nachrutschen können. Wer auf Betonringe verzichten möchte, kann die Grube hingegen auch mit Ortbeton auskleiden – hierfür ist allerdings Fachwissen in Bezug auf das Betonieren unter Wasser erforderlich, sodass eine solche Vorgehensweise nur für Erfahrene Bauherren oder für Fachbetriebe vorbehalten bleiben sollten.
Auch eine filternde Kiesschicht sollte nicht vergessen werden
Bei der Befestigung des Brunnens sollten Sie neben der optimalen Vorgehensweise auch auf einen Mindestabstand von etwa 10 Zentimetern zur Ausschachtung achten. Hierdurch entsteht ein Hohlraum, der später mit Kies ausgefüllt wird. Diese Kiesschicht sorgt für die Filterung des Regenwassers, das von oben in den Brunnen eindringt und sonst zu einer Verminderung der Wasserqualität sorgen könnte.