Wer sein Grundstück um einen Brunnen erweitern möchte, darf die entsprechenden Bohrarbeiten selbst durchführen. Dafür wird aber ein Brunnenbohrer benötigt – und die Auswahl ist groß. Was Sie über das Mieten eines Brunnenbohrers wissen müssen, haben wir Ihnen hier kurz zusammengefasst.
Brunnen dürfen selbst gebohrt werden
Die Errichtung eines Brunnens im eigenen Garten ist ein Wunsch vieler Hausbesitzer, die eine ästhetische Aufwertung des Grundstücks wünschen oder einen Brunnen mithilfe verschiedener Anschlussmöglichkeiten als Wasserquelle utilisieren möchten. Ein elementarer Schritt in diesem Prozess ist neben der Auswahl des geeigneten Standortes auch das Bohren des Brunnens – was von versierten Hobbyhandwerkern auch selbst durchgeführt werden darf. Dabei können vor allem die Kosten von Fachpersonal gespart werden, aber etwas Grundwissen in Bezug auf Brunnen sollte trotzdem vorhanden sind.
Obwohl das eigenständige Bohren eines Brunnens zulässig ist, darf dies im Regelfall nicht ohne vorherige Anmeldung bei der zuständigen Behörde erfolgen. Da es sich hierbei um einen Eingriff in das Grundwasser handelt, sind die Regularien zumeist streng, was bei fehlender vorheriger Anmeldung zu hohen Strafen führen kann.
Je nach Art des Brunnens kann es außerdem notwendig sein, eine Genehmigung einholen zu müssen, was aber regional festgelegt ist. Fragen Sie daher am besten vor Baubeginn beim zuständigen Bauamt nach, was für Ihre Planung vorausgesetzt wird.
Der Kauf eines Bohrers lohnt sich im Regelfall nicht
Vor allem die schweren Gerätschaften wie der notwendige Brunnenbohrer sind allerdings mit hohen Kosten verbunden, die sich für ein solches Projekt nicht rentieren. Wer einen einzigen Brunnen errichten möchte – und daraus weder ein Hobby noch ein Geschäft machen will – ist daher besser damit beraten, sich das entsprechende Gerät einfach zu mieten.
Hierbei können die Baukosten drastisch reduziert werden. Je nach Art und Ausführung des Brunnenbohrers können Sie diesen zumeist entweder direkt in einem Baumarkt oder in einem Fachmarkt zu guten Konditionen ausleihen. Inzwischen gibt es auch einige Online-Firmen, die den gleichen Dienst anbieten.
Vergleichen Sie aber auf jeden Fall vorher die Gesamtkosten für den Zeitraum der Miete und achten Sie darauf, welche zusätzlichen Materialien enthalten kann. Beispielsweise kann es passieren, dass der Mietpreis eines motorenbetriebenen Gerätes nicht die Grundrohre und den nötigen Aufsatz umfassen und daher ein anderes Angebot tatsächlich günstiger wäre.
Wählen Sie den Bohrer entsprechend Ihres Brunnens aus
Bei der Auswahl eines passenden Brunnenbohrers sollten Sie darauf achten, dass dieser den Ansprüchen und der notwendigen Brunnentiefe des späteren Brunnens entspricht. Hierbei kann generell in verschiedene Brunnentypen unterschieden werden:
- Schlag- und Rammbrunnen: Für diese Brunnen wird nur ein kleines Rohr in den Boden eingebracht, wodurch geringe Wassermengen befördert werden können. Sie eignen sich vor allem zur Gartenbewässerung oder zur Wasserversorgung von Weidetieren und sind mit recht wenig Errichtungsaufwand verbunden.
- Grundwasser- oder Ziehbrunnen: Grundwasserbrunnen erfordern hingegen ein breiteres Bohrloch und werden dann zumeist gemauert oder anderweitig befestigt. Entsprechend höher ist hierbei auch das förderbare Wasservolumen, dafür ist aber eine Tiefe von mindestens 7 Metern erforderlich.
- Tief- und Bohrbrunnen: Tiefbrunnen haben hingegen eine theoretisch unbegrenzte Bohrtiefe und fördern große Wassermengen in geringen Zeitspannen. Sie sind besonders langlebig und erreichen tiefe Wasserschichten, die durch ihre hohe Sauberkeit Trinkwasserqualität haben.
Handbohrer oder motorenbetriebener Bohrer?
Je nach Art des Brunnens kommen folglich verschiedene Bohrer infrage, wobei es immer hilfreich ist, sich bezüglich der Ansprüche an den Brunnen und an das umgebende Gelände von einem Fachmann professionell beraten zu lassen. Vor allem die Frage, ob der Bohrer manuell oder motorisiert betrieben sein soll, steht dabei immer im Raum.
Generell kann gesagt werden, dass bei Rammbrunnen ein Handbohrer samt Plunscher oftmals ausreichend und auch bezüglich des Mietpreises günstiger ist. Gleiches gilt im Regelfall für Grundwasserbrunnen, die bis auf 7 Meter Tiefe gebohrt werden sollen. Möchten Sie hingegen mit einem Brunnendurchmesser von mehr als 20 Zentimetern arbeiten, ist ein motorenbetriebener Bohrer die bessere (und deutlich weniger anstrengende) Wahl.
Sollen allerdings tiefere Bohrungen über 7 Metern durchgeführt werden – etwa bei Tiefbrunnen – kann auf einen Motorbohrer praktisch nicht verzichtet werden. Auch beim Vorbohren von Schlagbrunnen oder dem neuerlichen Eröffnen eines inaktiven Brunnens sollten Sie auf diese Variante zurückgreifen.
Tiefbrunnen sind hingegen etwas komplizierter
Apropos Tiefbrunnen: Wenn Sie einen solchen Brunnen selber errichten möchten, sollten Sie neben der Auswahl des passenden motorenbetriebenen Bohrers auch mit genügend Fachwissen an die Sache herantreten. Das Bohren eines Tiefbrunnens ist im Regelfall etwas komplizierter, weil sowohl die Bohrtiefe als auch der Durchmesser spezifisch berechnet werden müssen und vom Gelände abhängig sind.
Darüber hinaus spielen die Beschaffenheit der Umgebung und Informationen über die wasserführenden Schichten eine Rolle. Hier ist es oftmals sinnvoll, einen Experten mit der Bohrung zu beauftragen und auf das Mieten eines Brunnenbohrers zu verzichten.
Mit diesen Mietkosten ist durchschnittlich zu rechnen
Die Mietkosten für einen Brunnenbohrer werden zumeist pauschal angegeben und können – je nach Art und Anbieter sowie je nach Umfang des Zubehörs – teilweise stark variieren. Während einfach handbetriebene Bohrer bereits für 15 bis 25 Euro pro Tag erhältlich sind, liegen große Brunnenbohrer eher bei 80 bis 150 Euro pro Tag. Im Regelfall ist die Miete eines ganzes Brunnenbohrer-Sets insgesamt günstiger und umfasst auch Grundrohre, Bohraufsätze und Plunscher.