Eternit gehört zu jenen Baustoffen, die nicht immer von einem Streichen profitieren. Entscheidend ist hierbei neben dem Zustand der Platten vor allem auch die Frage, ob sich Asbest darin befindet. Was Sie über das Streichen dieses Baustoffes wissen müssen, lesen Sie hier.
Asbesthaltiges Eternit sollte nicht gestrichen werden
Eternit ist den meisten Hausbesitzern vor allem dadurch bekannt, dass dieser Baustoff früher mit Asbest als Inhaltsstoff hergestellt wurde – und daher auch bis heute noch einen schlechten Ruf genießt. Während diese Tatsache bei modernen Eternitprodukten unbegründet ist, gibt es dennoch genügend Altlasten, die sich auch heute noch auf Dächern und an Fassaden befinden. Vor allem dann, wenn Ihre Eternitplatten vor 1993 (als Asbest als Inhaltsstoff verboten wurde) an das Gebäude geschraubt wurden, ist die Chance nicht gering, dass dort Asbest zu finden ist.
Besteht die Gewissheit oder das Risiko, dass Ihr Eternit asbesthaltig ist, so sollten Sie von einem Streichen absehen. Zu einem gewissenhaften Streichprozess gehört der Schritt, die Dach- oder Fassadenplatten vorher gründlich zu reinigen – was bei Asbest nicht so einfach ist, da dieser Werkstoff weder verändert (beispielsweise geschliffen, geschraubt oder anderweitig verändert) noch mit einem Hochdruckreiniger behandelt werden darf. Dabei würde gesundheitsschädlicher Asbeststaub frei, weswegen nur (sehr teure) Fachunternehmen mit derartigen Behandlungen beauftragt werden dürfen.
Auch bei angegriffenem Eternit lohnt sich ein Streichen nicht
Aber nicht nur bei Vorhandensein von Asbest, sondern auch bei anderen sichtbaren Schäden lohnt es sich zumeist nicht mehr, das Eternit noch zu streichen. Dazu gehören vor allem die folgenden:
- Verwitterungsschäden;
- Schleifschäden durch ablaufenden Regen;
- Risse; und/oder
- Abplatzungen.
Der Grund hierfür ist ganz einfach, dass ein Streichen mit speziellen Farben und Lacken auf Eternit bewirken soll, dass dieses robuster gegen eindringende Feuchtigkeit wird. Bestehen hingegen Schäden, so befindet sich zumeist auch schon Feuchtigkeit im Eternit.
Darauf sollten Sie beim Streichen achten
Ein Streichen kann hingegen dann sinnvoll sein, wenn Ihre Eternitplatten noch in einem guten Zustand sind und insbesondere farblich neu gestaltet werden sollen. Achten Sie hierbei auf die folgenden Dinge:
- Bereiten Sie das Streichen vor, indem Sie die Eternit-Dachplatten oder -Fassadenplatten gründlich mit einem Hochdruckreiniger bearbeiten, um Schmutz und Moos zu entfernen;
- Streichen Sie Eternit immer mit einem lösungsmittelhaltigen Tiefengrund und verwenden Sie Anstriche aus Acrylat-Dispersion oder Kunstharzdispersion;
- Achten Sie jeweils auf die Trocknungszeiten zwischen den Anstrichen und streichen Sie die Platten mindestens zwei Mal (in manchen Fällen sind auch bis zu vier Streichdurchgänge notwendig).