Löten mit Lötfett – Darauf müssen Sie achten

loeten-mit-loetfett

Um beim Löten ein besseres Benetzen der Lötstelle erreichen zu können, lohnt sich in einigen Fällen die Verwendung eines Lötfetts – bei anderen Teilen sollten Sie allerdings unbedingt davon absehen. Wie Sie das richtige Flussmittel aussuchen und worauf Sie jeweils achten müssen, lesen Sie hier.

Über die Eigenschaften von Lötfett

Unter dem Begriff „Lötfett“ sind säurehaltige Flussmittel gemeint, die unterstützend beim Löten eingesetzt werden können. Durch ihre Verwendung wird eine verbesserte Benetzung des Werkstücks durchs Lot erreicht und aufliegende Oxide auf der Oberfläche entfernt. Durch die Herabsetzung der Grenzflächenspannung wird zusätzlich der Lötprozess erleichtert. Als Ergebnis kann zumeist ebenfalls eine besser haltbare Lötstelle beobachtet werden.

Flussmittel wie Lötfett kommen dann zum Einsatz, wenn Teile bereits oxidiert sind oder eher ungünstige Bedingungen vorliegen – beispielsweise dann, wenn eine Verbindungsstelle nicht mehr blank ist. Sie eignen sich jedoch nicht auf allen Teilen und Oberflächen und sollten mit Bedacht verwendet werden, da einige gesundheitliche Gefahren durch die folgenden Eigenschaften entstehen können:

  • Ätzend; bzw.
  • Korrodierend; bzw.
  • Gesundheitsschädigend.

Das richtige Flussmittel für einzelne Lotlegierungen

Auch kann nicht jedes Lötfett mit gleich guten Ergebnissen auf jeder Lotlegierung eingesetzt werden. Hierfür gibt es lange Listen und Normierungen, die für bestimmte Legierungen auch ein bestimmtes Flussmittel ausweisen. Die Bezeichnung des Mittels folgt der Vorgabe, dass zuerst ein Buchstabe die Eignung für Schwermetalle oder Leichtmetalle normiert (S oder L) und ein zweiter Buchstabe das Lötverfahren bestimmt (H für Hartlöten und W für Weichlöten). Häufige Beispiele sind dabei etwa die folgenden Kombinationen:

Flussmittelbezeichnung Eignung
F-SH 1 Fluoride
F-SH 1 a Fluoride, Chloride
F-SH 2 Nicht korrosive Werkstoffe
F-SH 3 Phosphate, Silikate
F-SH 4 Chloride, Fluoride ohne Borverbindungen
F-LH 1 hygroskopische Chloride und Fluoride
F-LH 2 nichthygroskopische Fluoride

Vorsicht: In diesen Fällen kein Lötfett verwenden

Zusätzlich gibt es einige Sonderfälle, bei denen Sie auf keinen Fall ein Lötfett verwenden sollten – es drohen sonst langfristige Beschädigungen der Lotlegierung und der Metalloberfläche. Hierzu zählen insbesondere elektrische Bauteile, deren Lötung mit solchen Flussmitteln zu einer Unbrauchbarkeit führen können. Auch jene Teile, die nicht säurebeständig sind, sollten von Lötfett ferngehalten werden.