Ein Tiefbrunnen bohren – alles Wichtige im Überblick

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Grundsätzlich unterscheiden sich ein konventioneller Grundwasser- und ein Tiefbrunnen lediglich bei der unterschiedlichen Fördertiefe. Als Tiefbrunnen gilt, wenn Sie einen mehr als acht Meter langen Brunnenschacht anlegen, weil zum Beispiel der Grundwasserspiegel entsprechend niedrig liegt oder stark schwankt. Praktisch erschwert die wachsende Distanz das Bohren in den meisten Fällen erheblich.

Verfahren beim Bohren eines Brunnens

Wenn Sie einen Tiefbrunnen bohren, müssen Sie je nach Zusammensetzung, Material und Bodenschicht des Untergrunds unterschiedliche Verfahren einsetzen. Der Aufwand ist deshalb schwer zu prognostizieren und kann selbst unter ähnlichen Bedingungen stark variieren – nicht zuletzt entscheidet auch der Faktor „Glück“ – ein einziger großer Stein an der gewählten Stelle kann das Bohren erheblich erschweren oder sogar eine Umsetzung des Brunnens erforderlich machen. Zu den möglichen Bohrverfahren für einen Tiefbrunnen im Garten zählen:

  • Klassisches Bohren mit einem speziellen Bohrkopf
  • Ausspülen mit Abpumpen des Bohrschlamms
  • Plunschen mit einer Kiespumpe oder einem Plunscher

In der Regel kommen bei einem Tiefbrunnen das Bohren und eine weitere der oben aufgeführten Methoden zum Einsatz, da der Untergrund ein Bohren in und unterhalb der Wasser führenden Schicht nicht zulässt.

Tiefbrunnen bis zum Grundwasser bohren

Falls der Boden eine ausreichende Festigkeit und Dichte aufweist, können Sie die ersten Meter bis zur Wasser führenden Schicht mit einem konventionellen Bohrer freilegen. Spezialisierte Unternehmen und einige große Baumärkte vermieten diese, so dass Sie das Brunnenloch zunächst in Eigenleistung bohren können, um Kosten zu senken. Mit einer geliehenen Ausrüstung erreichen Sie meist Tiefen bis zu zehn Metern.

Möchten Sie das Rohr für Ihren Tiefbrunnen noch weiter versenken, benötigen Sie professionelles Bohrgerät oder müssen ein anderes Verfahren einsetzen. Gleiches gilt, wenn Sie den Grundwasserspiegel erreichen – der verflüssigte Boden bietet keine ausreichende Festigkeit und füllt beim Heraufziehen des Bohrers das Loch unverzüglich mit Schlamm.

Brunnen durch Plunschen vertiefen

Das Plunschen bezeichnet ein einfaches mechanisches Verfahren, mit dem Sie das Material unter dem Grundrohr in eine Kammer befördern und dieses mit dem Plunscher oder der Kiespumpe nach oben ziehen. Im Unterschied zum Bohren führen Sie dabei das Grundrohr konsequent nach, damit sich das Loch nicht sofort wieder füllt. Der entscheidende Nachteil liegt darin, dass das Plunschen im Vergleich zum Bohren nur sehr langsame Fortschritte ermöglicht. Die Kiespumpe arbeitet dabei schneller als ein Plunscher. Das Plunschen dient ebenfalls dazu, vorhandene Brunnen zu vertiefen oder deren Förderkapazität zu steigern.

Tiefe und Aufbau des Brunnens

Wenn Sie einen Tiefbrunnen bohren, empfiehlt sich dafür eine trockene Periode im Spätsommer, wenn das Grundwasser seinen tiefsten Stand erreicht. Auf diese Weise vermeiden Sie nicht nur ein Trockenfallen des Brunnens, sondern beschleunigen zudem die Arbeit und erhöhen den in das Grundwasser reichenden Bohrbereich. Dieser entscheidet unter anderem über die maximale Fördermenge – je der Bereich ist, in dem das Grundwasser Ihr Brunnenrohr umspült, desto mehr Wasser können Sie in kurzer Zeit entnehmen. Der Filter sollte stets mindestens 1,50 Meter in das Grundwasser reichen, um eine zuverlässige und ausreichende Förderung zu gewährleisten.