Lacke zu verdünnen, kann in bestimmten Fällen sinnvoll sein. Wann und wie, ist aber immer eine individuelle Frage. Bei Wasserlacken ist Vielen zumindest schon einmal das Verdünnungsmittel klar. Alle weiteren Details wollen wir im Folgenden genauer klären.
Wann Wasserlack verdünnen?
Einen Lack zu verdünnen, ist vor allem in folgenden Fällen sinnvoll:
- Lack soll gesprüht werden
- zu lackierende Fläche ist sehr groß
- Materialsparen hat Priorität vor Deckkraft
Wenn Sie einen sehr verwinkelten Gegenstand oder eine große Fläche lackieren möchten, können dabei Unregelmäßigkeiten entstehen und viel Zeit draufgehen. Um beides zu vermeiden, kann Sprühen die profitablere Auftragsmethode als das konventionelle Streichen sein. Mit einer Farbsprühpistole lässt sich das Material schneller und nasenfreier aufbringen. Lacke sind allerdings für die Pistolendüsen tendenziell zu zähflüssig. Zwar kann man die Düsengröße in der Regel auch gezielt auswählen – bei Lacken werden von den Lackherstellern meist Düsengrößen zwischen 1,3 bis 1,8 Millimetern empfohlen. Mit einer geringfügigen Verdünnung kann eine Düsenverstopfung aber noch zusätzlich vermieden werden.
Wenn die Deckkraft nicht unbedingt im Vordergrund steht und Ihnen die Farbintensität des Lacks vielleicht sogar zu stark ist, kann die Verdünnung freilich auch empfehlenswert sein.
Womit und wie stark einen Wasserlack verdünnen?
Bei allen Anstrichmitteln gilt die Faustregel: Verdünnt wird immer mit dem Lösungsmittel des Anstrichmittels. Die meisten Farben und Lacke sind entweder in Wasser oder in chemischen Lösungsmitteln gelöst. Als Wasserlack werden in Wasser gelöste Lacke bezeichnet, die dementsprechend auch mit Wasser verdünnt werden können. Die Wasserverdünnbarkeit ist aber normalerweise auch immer in den Anwendungshinweisen, oft direkt auf dem Gebinde vermerkt. Auch Wasserlacke mit einem geringfügigen Anteil an chemischen Lösemitteln (auch sie dürfen als Wasserlacke bezeichnet werden), lassen sich mit Wasser verdünnen.
Wie stark ein Wasserlack verdünnt werden kann, hängt immer vom individuelle Fall ab. Grundsätzlich sollte aber nicht stärker als 10% verdünnt werden. Für Voranstriche kann man auch um bis zu 15% verdünnen. Zum Abmessen gibt es praktische Dosierstäbe, die den meisten Farbsprühpistolen beiliegen. Diese sind mit Markierungen versehen, die in 10%-Schritten die Verdünnung anhand der Einfüllhöhe im Pistolengefäß anzeigen. Ansonsten müssen Sie rechnen, abwiegen oder das Gemisch in einem alten Messbecher herstellen.