Muss man Farbe verdünnen?

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Bei Anstrichfarbe kommt immer wieder die Frage auf, ob sie bei der Verarbeitung verdünnt werden sollte oder nicht. Das kommt vor allem auf das gewünschte Ergebnis und die Aufbringungsmethode an. Womit verdünnt werden kann, hängt wiederum vom konkreten Farbprodukt ab.

Wann sollte/kann man Farbe verdünnen?

Für den Wand- oder Möbelanstrich gibt es eine Menge unterschiedlichster Farben auf dem Markt. Und damit sind nicht nur die unterschiedlichen Farbtöne gemeint, die durch individuelle Farbmischservices eine unendliche Palette ergeben. Auch die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe kann recht unterschiedlich sein.

Bei der Frage, ob eine Farbe verdünnt werden kann oder sogar sollte, spielt dabei zunächst einmal das verwendete Lösemittel eine Rolle. Farben können auf Wasser oder auf Lösemitteln basieren. Die heutzutage am häufigsten verwendeten Acrylfarben sind in aller Regel Dispersionsfarben auf Wasserbasis. Auch ökologische Farben wie Lehm- oder Kreidefarben sind wasserbasiert. Alkydfarben werden in Lösungsmitteln unterschiedlicher Art gelöst, Mineralfarben wie Kalk- oder Silikatfarben dagegen in Kaliwasserglas. Daraus ergeben sich folgende Regeln für die passenden Verdünnungsmittel

  • Wasserbasierte Farben (Acryl-, Kreide – oder Lehmfarben): immer mit Wasser
  • Lösemittelbasierte Farben: entweder mit einem Universalverdünner für Wandfarben, mit Terpentinersatz oder bei teuren Farben mit einem speziellen, konkret auf das Produkt abgestimmten Verdünner desselben Herstellers
  • Mineralfarben: Kaliwasserglas bzw. ‚Fixativ‘

Wann und wie stark ist die Farbe zu verdünnen?

Eine Anstrichfarbe zu verdünnnen, empfiehlt sich vor allem dann, wenn man größere Flächen bearbeiten und die Farbe deshalb mit der Sprühpistole anstatt mit dem Pinsel auftragen möchte. Auch eine leichte Aufhellung bzw. ‚Pastellisierung‘ des Farbtons kann ein Argument sein. Behalten Sie allerdings immer im Hinterkopf, dass das Farbergebnis dann auch weniger deckend und vor allem bei empfindlichen Farben wie Kreidefarbe weniger haltbar wird.

Vor allem beim Auftragen mit der Sprühpistole ist das Verdünnen allerdings meist sehr empfehlenswert. Denn erstens beugt man dadurch dem Verstopfen der Düse vor – wobei sowieso eine Düse mit mindestens einem bis 1,4 Millimeter zu wählen ist. Zweitens erreicht man durch die Verdünnung ein gleichmäßigeres, feiner ausgestäubtes Ergebnis und bringt die Farbe gleichmäßiger und nasenlos in verwinkelte Stellen (etwa von Gartenzäunen).

Grundsätzlich sollte man Farbe um 5 bis maximal 10% verdünnen, für Voranstriche sind auf 15% okay. Zum Dosieren gibt es praktische Dosierstäbe mit Einkerbungen in 10%-Schritten.