Moderne Waschmaschinen reinigen bei Programmen um 30° Celsius so wirkungsvoll, dass Sie in vielen Wäschen auf Kochwäsche verzichten können. Die niedrigen Temperaturen desinfizieren die Waschmaschine jedoch nicht effektiv, die meisten Mikroorganismen tolerieren Wärme bis 50° Celsius ohne Probleme.
Waschmaschine desinfizieren – Zwei Verfahren bieten sich an
Wenn Sie Ihre Waschmaschine desinfizieren möchten, eignen sich für diese Maßnahme zwei gänzlich voneinander abweichende Methoden. Beide besitzen eigene Vor- und Nachteile, die ihren Wirkungsgrad in Bezug auf verschiedene Keime und Mikroorganismen beeinflussen. Ihre Möglichkeiten umfassen:
- Thermische Reinigung durch Waschen mit 60° Celsius und höher
- Chemisches oder biologisches Desinfizieren durch keimtötende Substanzen
Um eine Waschmaschine sicher und zuverlässig zu desinfizieren, können Sie die beiden Ansätze miteinander kombinieren. In diesem Fall sollten Sie jedoch zwei getrennte Waschgänge durchführen, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.
Waschmaschine durch Kochwäsche desinfizieren
Eine einfache Wäsche mit 60° Celsius reicht bereits aus, um die Mehrheit der Bakterien, Viren und Pilzsporen zu töten. Bei 90° Celsius und mehr überleben ausschließlich wenige und ungewöhnlich widerstandsfähige Organismen, die sich auf extreme Umweltbedingungen spezialisiert haben und von denen nur selten Gefahren für die Gesundheit ausgehen. Um eine Waschmaschine zu desinfizieren, genügt es aus diesem Grund, in regelmäßigen Intervallen ein Programm mit entsprechend hoher Temperatur durchlaufen zu lassen.
Für eine optimale Wirkung ist es empfehlenswert, dieses mit einer leeren Trommel oder maximal zur Hälfte gefüllten Trommel zu starten. Eine Zugabe von Waschmittel ist im ersten Fall nicht erforderlich – auf diese Weise reinigen Sie gleichzeitig das Gerät von Rückständen früherer Wäsche.
Waschmaschine durch spezielle Zusätze desinfizieren
Für die Desinfektion einer Waschmaschine bieten sich spezielle Reinigungsmittel oder alternativ natürliche und bewährte Hausmittel an. Je nach ihrer Konzentration, Anwendung – insbesondere der Einwirkzeit – und der verwendeten Temperatur variieren beide in ihrer Effizienz. Zu den geeigneten Zusätzen und Spezialreinigern zählen unter anderem:
- Natürliche oder künstlich hergestellte Zitronen- und Essigsäure
- Reines Natron oder Mischungen wie Backpulver
- Wasch- oder Kristallsoda
- Tabs für den Geschirrspüler
- Entkalker für die Waschmaschine
- Besondere Waschpulver mit antibiotischer Wirkung
- Chlorhaltige Reiniger für den Haushalt oder speziell die Waschmaschine
Hausmittel und ihre Eigenschaften
Einige Mittel wie zum Beispiel Soda können Sie theoretisch bei einem gewöhnlichen Waschgang einsetzen. Um die Waschmaschine wirkungsvoll zu desinfizieren, sollten Sie die Prozedur jedoch stets mit leerer Trommel und Intensivwäsche bei 90° Celsius durchführen. Das häufige Reinigen mit Essig kann Metalle mit Kupferanteilen angreifen, grundsätzlich sollten Sie deshalb Zitronensäure bevorzugen, die ebenfalls einen angenehmeren Geruch aufweist. Obwohl Backsoda eine verbreitete Bezeichnung für Natron darstellt, handelt es sich aus chemischer Betrachtung bei echtem Soda um eine andere Substanz. Kristallsoda enthält Wasser und besitzt einen Wirkungsgrad, der nur etwa einem Drittel von Waschsoda entspricht.
Anwendung bei chemischen Reinigern
Wenn Sie einen speziellen Reiniger für das Desinfizieren einer Waschmaschine verwenden, halten Sie sich strikt an die Gebrauchsanweisung. Chlorhaltige Haushaltsreiniger sind aggressiv und lösen einige Kunststoffe auf. Sie eignen sich deshalb für das manuelle Putzen der Trommel von innen, Sie sollten sie nicht einem Waschgang beigeben.