Melaminharzbeschichtung – Alles Wissenswerte im Überblick

melaminharzbeschichtung

Wenn es um die Möbelproduktion geht, hat ein Kunststoff die Nase vorn – so werden Melaminharzbeschichtungen aufgrund ihrer widerstandsfähigen Eigenschaften gerne als Fronten und Oberflächen verwendet. Was Sie über diese Beschichtung wissen müssen, haben wir Ihnen hier kurz zusammengefasst.

Die Eigenschaften von Melaminharzbeschichtungen

Bei Melaminharzbeschichtungen handelt es sich um robuste Oberflächen, die durch ein Verpressen von Papier und Melaminharz mit einem beständigen Träger entstehen. Das bringt einige Vorteile mit sich – so ist Melaminharz bekannt dafür, viele positive Eigenschaften zu besitzen, die für eine breite Anwendbarkeit sorgen. Zu den Eigenschaften von Melaminharzbeschichtungen zählen vor allem die folgenden:

  • Bildung einer harten und kratzfesten Oberfläche;
  • Flüssigkeitsabweisende Eigenschaften;
  • Keine Weiterleitung von Strom; sowie
  • Vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten.

Achten Sie bei einer Verwendung von Beschichtungen aus Melaminharz allerdings darauf, keine scheuernden Reinigungsmittel zu verwenden und auch nicht direkt auf der Oberfläche zu schneiden – beides sorgt für Beschädigungen, die sichtbar bleiben. In solchen Fällen kann das Lackieren von Melaminharz helfen, entsprechende Schäden wieder zu beseitigen.

Melaminharzbeschichten finden vielfältige Verwendung

Diese vielen positiven Eigenschaften von Melaminharzbeschichtungen sorgen dafür, dass das Anwendungsfeld breit ist. So handelt es sich hierbei um einen Werkstoff, der sowohl für Möbel als auch für Böden häufig verwendet wird. Insbesondere die folgenden Objekte sind häufig mit einer solchen Beschichtung versehen:

  • Tischplatten;
  • Türbeschichtungen;
  • Koch- und Essgeschirr;
  • Diverse Möbelfronten (zum Beispiel in der Küche oder im Badezimmer); und
  • Bodenbelage (wie Laminat).

Beträgt die Materialstärke mehr als 2 Millimeter, sind die Melaminharzplatten zusätzlich selbsttragend. Dann kommen weitere Einsatzmöglichkeiten im Außenbereich hinzu, zu denen etwa Verkleidungen gehören. Dennoch ist Vorsicht geboten: Ab einer Temperatur von 70°C werden Melamin und Formaldehyd aus der Beschichtung freigesetzt, was gesundheitliche Folgen haben kann. Mehr Informationen zu dem Thema finden Sie übrigens in diesem Artikel.

Es gibt zwei klassische Herstellungsverfahren

Typischerweise wird eine Melaminharzbeschichtung durch das Verpressen eines Verbundstoffs mit dem Harz bezeichnet, wobei die oberste Papierschicht als Dekor dient. Diese kann entsprechend der gewünschten Optik mit Farben, Mustern und Drucken versehen werden, sodass unzählige Optiken möglich sind. Um eine Melaminharzbeschichtung herzustellen, kann in zwei verschiedene Verfahren differenziert werden:

  • CPL: Diese Abkürzung steht für Continuous Pressed Laminates und beschreibt einen Schichtstoff, der durch das Verpressen von Melaminharz mit mehreren Lagen Papier entsteht. Dadurch kann nicht nur Plattenware, sondern auch Rollware produziert werden.
  • HPL: Bei den sogenannten High Pressure Laminates handelt es sich hingegen nur um Plattenwaren, die allerdings unter besonders hohem Druck zügig gepresst werden.