Kunstharzputz – Alles Wissenswerte im Überblick

kunstharzputz

Zu den verschiedenen Putzarten, die für Innen- und Außenbereiche eingesetzt werden können, zählt auch Kunstharzputz. Dieser zeichnet sich durch eine hohe Flexibilität aus, kann aber auch Nachteile mit sich bringen. Alles zum Thema Kunstharzputz haben wir Ihnen hier kompakt zusammengefasst.

Das wird unter dem Begriff „Kunstharzputz“ verstanden

Kunstharzputz ist eine spezielle Form von Dispersionsputzen, der Polymerisatharz (beispielsweise aus Acrylsäureestern oder Vinylacetat) enthält und dadurch mit zusätzlichen Eigenschaften ausgestattet ist. Zu den weiteren Bestandteilen gehören außerdem organische und mineralische Füllstoffe sowie Farbpigmente, Zusatzstoffe (etwa zur Vermeidung von Pilzbefall) und Wasser. Wie viele andere Putzarten ist Kunstharzputz als Reibe- und Kratzputz sowie als Rollputz in diversen Körnungen und Farben erhältlich, was eine große Individualität bei der Oberflächenstrukturierung erlaubt.

Das sind die Vorteile von Kunstharzputz

Die große Beliebtheit von Kunstharzputz ergibt sich vor allem aus den vielen positiven Eigenschaften, die dieses Material aufweist. Dazu gehören insbesondere die folgenden Aspekte:

  • Große Widerstandsfähigkeit gegen wetterbedingte und mechanische Einflüsse;
  • Hohe Flexibilität bezüglich der Untergründe und Umgebungsbedingungen, weshalb sich Kunstharzputze sowohl für extreme Hitze, Kälte und Feuchtigkeit eignen und gleichzeitig vielseitig angewandt werden kann. Das sorgt für ein besonders geringes Risiko von Putzrissen;
  • Schnelle Aushärtung, weshalb diese Putze oftmals dünner als vergleichbare Produkte aufgetragen werden können; sowie
  • Stark wasserabweisende Eigenschaften ohne Diffusionsfähigkeit.

Das sind die Nachteile von Kunstharzputz

Wenn es um die Nachteile von Kunstharzputzen geht, muss vor allem der letzte Aspekt der Vorteile berücksichtigt werden. So kann es in manchen Bereichen durchaus sinnvoll sein, eine nicht diffusionsoffene Fläche zu schaffen, an Fassaden und im Innenbereich kann dies aber unter Umständen problematisch werden. So trocknet Kunstharzputz nur sehr langsam, was das Risiko für einen Schimmel- oder Pilzbefall erhöht.

Auch kann das Mauerwerk nicht richtig atmen, da Kunstharzputz zu einem hermetischen Abschluss führt und in Innenräumen keine natürliche Luftfeuchteregulation mehr stattfinden kann. Das beeinflusst das Raumklima maßgeblich, weshalb bei der Auswahl von Kunstharzputzen für den Innenbereich unbedingt auf das Vorhandensein organischer Kohlestoffverbindungen geachtet werden muss – ansonsten drohen nicht nur Geruchsentwicklungen, sondern auch negative gesundheitliche Auswirkungen.

Zu diesen Zwecken wird Kunstharzputz eingesetzt

Oftmals wird von der Faustregel gesprochen, dass nur mineralische Putze für Innenräume und nur Kunstharzputze für Außenfassaden verwendet werden sollten. Obwohl Kunstharzputz tatsächlich seine Hauptaufgabe beim Verputzen von Fassaden erhalten hat, kann aber durchaus über Varianten für den Innenraum nachgedacht werden. So bieten einige Hersteller inzwischen Kombinationsputze an, die durch Silikate und Silikone für diffusionsoffene Kunstharzputze sorgen – und somit den Umfang der Möglichkeiten noch weiter erhöhen.