Rolläden stehen im täglichen Gebrauch und müssen in vielen Fällen mit purer Muskelkraft bedient werden. Das muss aber nicht sein – mit etwas Aufwand ist es möglich, auch in ältere Modellen einen Motor nachzurüsten, der diese Aufgabe übernimmt. Welche Motorenarten infrage kommen und wie das Nachrüsten gelingt, haben wir Ihnen hier kurz zusammengefasst.
Bestimmen Sie die Art Ihres Rolladens
Nicht jeder Rolladen ist gleich: je nachdem, um welche Art von Rolladen es sich bei Ihrem Exemplar handelt, gibt es Unterschiede bezüglich des Ortes der Platzierung. Es kann generell in Vorbau- und Aufsatzrolläden differenziert werden: während Vorbaurolläden außen auf der Fassade über dem Fenster montiert werden, sind Aufsatzrolläden innen im Fenstersturz eingelassen. Im Wesentlichen funktionieren die Systeme aber gleich, indem sie über einen Gurt oder eine Kurbel im Rauminneren betrieben werden. Lediglich die Gurtführung bzw der Anschluss der Kurbel wird bei den beiden Rolläden anders verarbeitet. Bestimmen Sie folglich vor dem Nachrüsten des Motors, wo Ihr Rolladenkasten platziert ist und wie Sie diesem am leichtesten erreichen.
Diese Motorenantriebe eignen sich
Neben der Art den Rolladens gibt es auch bei den Antrieben der Motoren Unterschiede. Die Auswahl eines Motors beim Nachrüsten hängt vor allem davon ab, ob Ihr Rolladen per Gurt oder per Kurbel betrieben wird und wie viel Aufwand Sie beim Einbau auf sich nehmen möchten. Diese beiden Motoren kommen in Betracht:
- Rohrmotoren: Rohrmotoren werden direkt an der Welle im Rolladenkasten angeschlossen, weshalb dieser geöffnet werden muss. Sie können sowohl auf der linken als auch auf der rechten Seite installiert werden, was einen gewissen Spielraum beim Nachrüsten erlaubt. Außerdem sind Rohrmotoren sowohl bei Kurbel- als auch bei Gurtantrieben möglich. Zumeist werden aber zusätzliche Bauteile benötigt, was den Arbeits- und Kostenaufwand gegenüber elektrischen Gurtwicklern erhöht.
- elektrische Gurtwickler: Elektrische Gurtwickler ersetzen den manuellen Gurtwickler in der Wand neben dem Fenster und lenken den Rolladenpanzer per Knopfdruck. Sie sind allerdings nur für Systeme geeignet, die mit Gurt und nicht mit Kurbel laufen. Durch ihre relativ einfache Installation ist der Aufwand gegenüber Rohrmotoren meist geringer, und auch moderne Bedienelemente mit Zeitschaltuhren oder Sonnen- und Dämmerungsmodulen sind möglich.
Auch ein rein technisches Nachrüsten ist möglich
Neben dem Nachrüsten eines Motors in ein Rolladensystem, das zuvor manuell betrieben wurde, ist es natürlich auch möglich, ein bestehendes System aufzuwerten. Gerade bei älteren Rolläden kann es sinnvoll sein, auf neue und stromsparende Motoren umzurüsten, um so die Effektivität zu steigern und den Stromverbrauch zu reduzieren. In diesem Zusammenhang gibt es inzwischen auch einige Modernisierungen bezüglich der Funktionen, die ein Rolladenmotor haben kann. Neben Funksteuerung durch Fernbedienungen, Zeitschaltuhren, Sonnen- und Dämmerungsmodulen sowie einbruchssicheren Lamellen gibt es ebenso Smart-Home-Lösungen, die mit Ihrem Smartphone gesteuert werden können.
Berechnen Sie die benötigte Leistung des Motors
Bevor Sie einen neuen Motor nachrüsten, sollten Sie die benötigte Zuglast bzw das Drehmoment des Motors berechnen, damit dieser einwandfrei in der Lage ist, Ihren Rolladenpanzer zu heben und zu senken. Die erforderliche Leistung hängt dabei im Wesentlichen vom Material ab, aus dem Ihr Rolladenpanzer besteht (zumeist entweder Holz, Kunststoff oder Metall). Lesen Sie hier, wie Sie den Rolladenmotor berechnen.
Achten Sie auf die Komptabilität
Darüber hinaus ist es wichtig, dass der nachgerüstete Motor kompatibel mit den vorhandenen Teilen und dem System ist. Dazu wird es in den meisten Fällen nötig sein, einige zusätzliche Bauteile zu beschaffen – insbesondere dann, wenn Sie einen Motor in einen Rolladen einbauen wollen, der zuvor manuell betrieben wurde. Die folgenden Teile werden benötigt:
- Rohrmotor oder elektrischer Gurtwickler;
- Achtkantwelle, die mit dem Motor kompatibel ist (diese muss gegebenenfalls ausgewechselt werden);
- Kabel für die Verbindung zum Stromnetz;
- Walzenkapsel;
- Motorenlager; sowie
- Behangfedern.
Nachrüsten in wenigen Schritten
Sobald Sie sich für einen passenden Motor samt technischer Ausstattung entschieden haben, kann der eigentliche Prozess des Nachrüstens beginnen. Je nachdem, was für einen Rolladen Sie nachrüsten und ob vorher ein alter Motor vorhanden war, bestehen natürlich individuelle Unterschiede. Orientieren Sie sich einfach an den folgenden Artikeln und Schritten bezüglich der Vorgehensweise beim Nachrüsten:
- Öffnen Sie den Rolladenkasten. Wenn Sie einen elektrischen Gurtwickler einbauen möchten, ist es unter Umständen nicht nötig, den Rolladenkasten vorher zu öffnen. Dadurch können Beschädigungen an der Verkleidung des Kastens verhindert werden;
- Entfernen Sie das Gegenlager an jener Seite des Rolladenkastens, an der der Motor eingebaut werden soll;
- Bauen Sie den neuen Rolladenmotor ein und schließen Sie ihn ans Stromnetz an. Gegebenenfalls müssen in diesem Schritt auch die neue Achtkantwelle sowie das Motorenlager samt Walzenkapsel und Behangfedern eingesetzt werden. Achten Sie am besten auf die Montageanleitung, die dem Rolladenmotor beiliegt, um hier ein optimales Ergebnis erzielen zu können.
- Schließen Sie den Rolladenkasten.
