Wenn eine Wand feucht geworden ist, muss die Ursache so schnell wie möglich gefunden und das Mauerwerk trockengelegt werden. Häufig wird dazu eine Firma beauftragt – was natürlich kein Problem ist, wenn es sich um einen Versicherungsschaden handelt. Übernimmt die Versicherung aber nicht die Kosten, wird das ganz schön teuer. Stellt sich die Frage, ob die Trockenlegung und vor allen die Injektionen auch selbst gemacht werden können.
Was ist mit Injektion gemeint?
Wenn Sie eine Wand trockenlegen müssen, ist eine Horizontalsperre in Form von Injektionen vonnöten. Horizontalsperren sind allerdings generell wichtig, um Mauerwerke vor Feuchtigkeit zu schützen, weshalb diese bereits vorher eingebaut werden sollten. Sie haben dabei verschiedene Möglichkeiten, um auch nachträglich für die Zukunft eine Sperre einzubauen:
- Maueraustauschverfahren (wird aufgrund des hohen Aufwandes kaum noch angewendet)
- Injektionsverfahren
- Mauersägeverfahren
- Einschlagen von Blechen
Wenn jedoch ein akuter Feuchtigkeitsschaden vorliegt und Sie zunächst die Wand von eben dieser Feuchtigkeit befreien müssen, sollten Sie zum Injektionsverfahren greifen.
Wann kann das Injektionsverfahren nicht angewendet werden?
Problematisch wird es allerdings, wenn das Mauerwerk nicht nur feucht, sondern wirklich nass ist. Zunächst sollten Sie die Feuchtigkeit in der Wand also messen: Liegt diese höher als bei 80%, ist ein Injektionsverfahren nicht möglich. Liegt die Feuchtigkeit in der Wand bei über 50%, müssen Sie das Injektionsverfahren mit Druck verwenden, nur bei darunterliegenden Feuchtigkeitsgraden ist das Injektionsverfahren ohne Druckanwendung möglich.
Wie führen Sie das Injektionsverfahren selbst durch?
Generell ist das Durchführen einer Injektion auch für den Heimwerker möglich, allerdings sollten Sie diese Aufgabe nicht unterschätzen und im Zweifel lieber einen Fachmann beauftragen – vor allem natürlich dann, wenn es sich ohnehin um einen Schaden handelt, für den die Versicherung aufkommt. Sollte die Durchfeuchtung der Wand bei über 50% liegen, ist es für Heimwerker jedoch kaum möglich, die Injektion selbst durchzuführen: es fehlen einfach die erforderlichen Kenntnisse und vor allem die professionellen Geräte.
Injektionsstoff in Mauer einbringen
Möchten Sie es bei einer geringen Feuchtigkeit im Mauerwerk dennoch selbst versuchen, müssen sie – nachdem Sie die benötigten Bohrlöcher gesetzt haben – die Injektionstrichter der Horizontalabdichtung mit einem Klebeband ummanteln und die Trichter fest in die Bohrlöcher setzen. Nun füllen Sie die Horizontalabdichtung bis zur Sättigung des Mauerwerks regelmäßig nach – das kann sechs bis 14 Tage dauern. Bevor Sie sich aber an diese Aufgabe wagen, sollten Sie sich genau über die verschiedenen Möglichkeiten informieren und in Erfahrung bringen, welche Chemikalien in Frage kommen und vor allem wie diese zu handhaben sind.