Nach der Entdeckung von Holzschädlingen sollten Sie sofort Gegenmaßnahmen ergreifen. Rufen Sie am besten den Kammerjäger, wenn tragende Balken oder ein kompletter Dachstuhl befallen sind. Einzelne Möbel behandeln Sie mit der richtigen Methode selbst erfolgreich.
Alkohol vernichtet Holzwürmer
Reiner Alkohol ist ein wirksames Mittel gegen Holzwürmer. Diese Methode sollten Sie auf kleinere Holzteile beschränken, denn der Alkohol verdunstet. In geschlossenen Räumen kann sich ein explosives Gemisch aus Luft und Alkohol bilden, das beim kleinsten Funken hoch geht. Die Alkoholbehandlung eignet sich für Hölzer bis zu einer Dicke von drei Zentimetern. Ist das Holz kompakter, kann der Alkohol das Holz nicht ganz durchdringen und die Larven im Holzinneren überleben.
Materialliste
- Isopropylalkohol
- Frischhaltefolie oder Malerfolie
- Klebeband
Werkzeugliste
- Weiche Pinsel
- Unterlage
- Schutzhandschuhe
1. Arbeitsplatz vorbereiten
Wählen Sie einen Arbeitsplatz in einem größeren und gut belüfteten Raum oder arbeiten Sie im Freien. Breiten Sie eine saugfähige Unterlage aus, auf der Sie das zu behandelnde Holzstück ablegen.
2. Einpinseln
Tragen Sie Schutzhandschuhe. Tauchen Sie den Pinsel in den Alkohol und streichen Sie das Holz großzügig mit dem Alkohol ein.
3- Einwickeln
Wickeln Sie den mit Alkohol eingepinselten Holzgegenstand in Frischhaltefolie ein. Größere Gegenstände umwickeln Sie mit einer dünnen Malerfolie. Befestigen Sie die Folienränder mit Klebeband.
4. Material und Werkzeug sichern
Verschließen Sie den Alkoholbehälter fest und deponieren Sie ihn an einem sicheren Aufbewahrungsort. Waschen Sie die Pinsel gründlich aus. Die Unterlage können Sie ausdünsten lassen oder ebenfalls auswaschen.
5. Holz ruhen lassen
Das behandelte Holz muss für drei Tage in der Folie ruhen. In dieser Zeit sterben die Schädlinge im Holz ab.
6. Holz auspacken
Nach drei Tagen entfernen Sie Klebeband und Folie. Das Holz kann noch nach Alkohol riechen. Bei Bedarf lassen Sie es zunächst an der frischen Luft oder am offenen Fenster ausdünsten.
Holzwürmer thermisch bekämpfen
Temperaturen über 50 Grad verträgt der Holzwurm nicht. Kleinere Holzgegenstände können Sie bei 55 Grad für drei Stunden in den Backofen legen. Für große Möbel nutzen Sie einen sehr heißen Sommertag. Stellen Sie das Möbel nach draußen und hüllen Sie es mit einer schwarzen Folie ein. Unter der Folie entstehen Temperaturen von mehr als 50 Grad. Überprüfen Sie die Wärme mit einem Thermometer. Nach drei Stunden sollten alle Larven im Holz verendet sein.
Auch Frost tötet die Larven ab. Schwierig ist eine Frostbehandlung, wenn die Möbel groß und sperrig sind. Kleine Einzelteile passen in die Gefriertruhe, wo sie in Folie gewickelt für drei Stunden eingefroren werden.
Holzschäden durch Rettungsversuche
Sämtliche Methoden zur Bekämpfung von Holzwürmern bergen die Gefahr, die Holzoberfläche zu beschädigen. Lösungen aller Art, Hitze und Frost können alle gleichermaßen Schäden auf der Oberfläche hinterlassen. Bei wertvollen Holzstücken und Möbeln müssen Sie gut abwägen, ob sich der preiswerte Selbstversuch rentiert oder ob es nicht sicherer ist, einen Fachmann mit der Rettung des Möbels zu beauftragen.
Salmiak, Petroleum und Diesel
Im Kampf gegen den Holzwurm wenden Heimwerker gerne einfach die Substanzen an, die noch auf Vorrat in der heimischen Werkstatt stehen. Holzwürmer überleben eine Behandlung mit Flüssigkeiten wie Salmiak, Petroleum, Benzin oder Diesel nicht. Dennoch ist von diesen Methoden abzuraten. Die teils ätzenden Gerüche bleiben über lange Zeit im Holz erhalten. Bei der Verarbeitung ist die Atemluft stark belastet. Die leicht brennbaren Substanzen sind nicht zuletzt gefährlich.
Sprays und Lasuren
Zur Schädlingsbekämpfung im Holz und auch speziell zur Vernichtung von Holzwürmern gibt es zahlreiche Produkte im Fachhandel. Das Holz wird mit einer Lasur bestrichen. Holzwurmsprays können punktuell auf die sichtbaren Holzwurmlöcher gesprüht werden. Während der Anwendung und durch spätere Ausdünstungen bestehen gesundheitliche Risiken. Die Produkte sollten daher möglichst im Freien verarbeitet werden. Halten Sie sich dabei streng an die Anweisungen und Sicherheitshinweise des Herstellers.
Vorbeugung statt Bekämpfung
Holzwürmer und andere Schädlinge bleiben Ihrem Haus und der Einrichtung fern, wenn Sie einige Vorsichtsmaßnahmen beachten. Der beste Schutz ist eine geheizte Umgebung, in der das Holz eine Restfeuchte von höchstens zehn Prozent bewahren kann. Derart trockenes Holz wird vom Holzwurm nicht angegangen. Stattdessen frisst er sich in Holz, das feucht und kühl gelagert wird. Hölzer im Außenbereich sind besonders gefährdet.
Tipps zur Vorbeugung
- Ausreichend heizen
- Anhaltende Feuchtigkeit vermeiden
- Im Außenbereich Holz nicht am Boden lagern
- Holzschutzmittel auftragen
- Spezielle Mittel gegen Holzwürmer präventiv einsetzen
Brennholz mit Holzwürmern verbrennen
Im Außenbereich stapeln Sie Brennholz am besten nicht direkt am Boden, sondern auf einer Unterkonstruktion. Eine trockene Lagerung schützt das Holz vor Schimmel und Schädlingsbefall. Haben sich bereits Holzwürmer im Brennholz angesiedelt, dürfen diese Scheite nicht am Ofen im Wohnraum abgelegt werden. Die Holzwürmer gehen leicht auf andere hölzerne Einrichtungen und Bauteile des Hauses über. Befallenes Holz kann verbrannt werden. Stark zerfressenes und poröses Holz hat nur noch eine geringere Brennleistung.