Die Wirkung eines hochwertigen Holzmöbels wird durch eine geölte Oberfläche zweifellos sehr gut unterstützt. Öl schützt vor Feuchtigkeit und Verschmutzungen und schafft eine pflegeleichte Oberfläche mit wunderbarer Haptik. Wie aber gehen Sie am besten vor, wenn Sie ein Möbel ölen wollen?
Welches Holz kann geölt werden?
Im Prinzip können Sie alle rohen Hölzer mit Öl behandeln. Einzig bei der Art der Vorverhandlung müssen Sie Vorsicht walten lassen. Das Holz darf nur mit Öl vorbehandelt sein. Ist die Oberfläche gewachst oder gar lackiert kann sie nicht mehr mit Öl behandelt werden. Damit das Öl ins Holz eindringen kann, muss dieses offene Poren haben. Wurden die Poren mit Lack verschlossen, kann ein Öl nicht mehr halten.
Falls Sie unsicher sind, ob Ihr Holz fürs ölen geeignet ist, können Sie an einer uneinsehbaren Stelle einen kleinen Probeanstrich machen. Dringt das Öl ins Holz ein, können Sie weiter mit Öl behandeln. Falls Sie einen alten Anstrich vorfinden, kann es eine Überlegung wert sein, das Holz komplett abzuschleifen und so für eine Ölbeschichtung vorzubereiten.
Das verwendete Holzöl muss außerdem für den jeweiligen Einsatzbereich geeignet sein. Es gibt Spezialöle, die für die Außenanwendung gedacht sind. Mit ihnen können Sie Gartenmöbel, Zäune und Tore, sowie Holz-Terrassenböden behandeln. Für den Innenbereich gibt es Öle für Möbel, die besonders hochwertig sind. Küchenarbeitsplatten werden wiederum anders behandelt und für Schneidebretter aus Holz eignen sich auch Öle aus dem Lebensmittelbereich. Für Holzböden, die besonders starken mechanischen Beanspruchungen ausgesetzt sind gibt es spezielle Bodenöle.
Die Holzoberfläche vorbereiten
Holzoberflächen müssen vor dem Auftragen des Öls angeschliffen werden, so gewährleisten Sie, dass das Öl gut in die Oberfläche eindringen kann. Außerdem können Sie auf diese Weise leichte Verschmutzungen entfernen und Unregelmäßigkeiten im Holz ausgleichen. Mit einem 150er oder 180er Papier in Faserrichtung sauber ausschleifen. Wenn die Platte sehr viele Macken hat, mit 100er Papier anfangen.
Holz ölen: so gehen Sie vor
Denken Sie daran Ihr Öl vor dem Gebrauch zu schütteln. Dann können sie mit langen Pinselstrichen in Richtung Maserung großzügig das Öl auftragen. Verstreichen können Sie es dann auch gegen die Faserrichtung, damit das Öl schön tief eingearbeitet wird. Ziel ist, dass das Holz sich vollsaugt. Wenn Sie nach kurzer Zeit schon Stellen bemerken, an denen das Öl wegtrocknet, können Sie ruhig ein zweites Mal drüberstreichen.
Jetzt haben Sie zwei Möglichkeiten, entweder, Sie lassen das Öl 10 Minuten einziehen und trocknen oder Sie schleifen das Öl mit einem 320 er oder 240 Papier ein. Also richtig in das nasse Öl mit dem Papier gehen und es einschleifen. Das hat den Vorteil, dass das Öl tiefer in die Holzfasern und Poren des Holzes eingedrückt wird. Durch das Schleifen, werden außerdem die Fasern an der Oberfläche nochmal verdichtet.
Nach 10 Minuten Wartezeit, können Sie den Überschuss an Öl mit einem fusselfreien Tuch wieder abnehmen. Streichen Sie gründlich in Faserrichtung. Am nächsten Tag können Sie das ganze nach einem Zwischenschliff mit 240 Papier noch einmal wiederholen. Danach muss das Öl noch über Nacht eintrocknen und Sie haben Ihre neue Oberfläche. Achtung: Die Lappen nicht zusammengeknüllt liegen lassen, sondern flach aufhängen. Sie neigen sonst zur Selbstentzündung.
Die Arbeitsschritte im Überblick
- Oberfläche reinigen
- Holz abschleifen
- Öl gut schütteln
- Öl mit dem Pinsel großzügig auftragen
- In Faserrichtung und quer dazu verstreichen
- 10 Minuten einwirken lassen
- Alternativ: mit Schleifpapier einschleifen
- Überstand (Pfützen) mit einem fusselfreien Baumwolltuch aufnehmen
- Nach eine Tag: Vorgang wiederholen
- Lappen nicht zusammengeknüllt liegenlassen!
Jährlich auffrischen?
Besonders für stark genutzte Fläche, wie etwa Esstische oder Küchenarbeitsplatten empfiehlt sich eine jährliche Auffrischung des Öls. Besonders auch Gartenmöbel oder Terrassenböden sollten Sie auf diese Art pflegen, damit sie lange schön bleiben. Auf diese Weise ist gewährleistet, dass Sie leichtere Verschmutzungen immer leicht entfernen können.