Heidelbeeren richtig schneiden

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Heidelbeeren sollten regelmäßig geschnitten werden.

Kulturheidelbeeren im Garten und in Töpfen sollten regelmäßigen Rückschnitten unterworfen werden. Diese sorgen einerseits für ein ausgeprägtes und gut formiertes Wachstum, andererseits aber auch für einen reichen Ernteertrag an frischen Blaubeeren.

Die verschiedenen Schnitte

Beim Zurückschneiden der Heidelbeeren ist auf verschiedene Schnitte einzugehen. Diese sind

  • der Erziehungsschnitt,
  • der Erhaltungsschnitt
  • sowie der Verjüngungsschnitt besonders alter Exemplare.

Der Erziehungsschnitt

Der Erziehungsschnitt der Heidelbeeren gehört zum wichtigsten Aspekt eines ausgeprägten Wachstums und eines entsprechend reichen Ernteertrages. Vom ersten bis zum dritten Standjahr wird der Heidelbeerstrauch an etwa fünf bis acht Bodentrieben aufgezogen. Alle anderen übrigen Bodentriebe werden vollständig entfernt.

Besonders wichtig ist auch, im ersten und zweiten Bestandsjahr alle Blüten zu entfernen. So wird die Energie des Strauches nicht auf die Ausbildung von Blüten und Früchten, sondern auf die Verwurzelung gelenkt.

Der Erhaltungsschnitt

Um nicht nur die äußere Form, sondern auch die Ertragskraft des Strauches zu bewahren, sollte ab dem vierten Standjahr ein jährlicher Erhaltungsschnitt durchgeführt werden. Der beste Zeitpunkt hierfür ist immer vor der Blüte, also etwa im Februar.

Nicht nur abgestorbene und überkreuzende Triebe werden abgeschnitten, sondern auch zu sehr verzweigte Seitentriebe eingekürzt. Ab dem vierten Bestandsjahr sollte regelmäßig ein alter Gerüsttrieb ausgelichtet werden. Als Nachfolger werden neue junge Bodentriebe herangezogen.

Der Verjüngungsschnitt

Besonders alte Heidelbeersträucher weisen oftmals ein lichtes Erscheinungsbild und einen nur noch geringen Ernteertrag auf. Ein radikaler Rückschnitt kann selbst verloren geglaubte Heidelbeersträucher wieder zum blühenden Leben erwecken. Kürzen Sie hierbei im späten Winter alle abgestorbenen Bodentriebe direkt am Ansatz und schneiden Sie außerdem alle restlichen Triebe auf bis zu etwa 30 Zentimeter zurück.

Durch den Radikalschnitt werden die ruhenden versteckten Knospen angeregt und vitalisiert. Diese treiben im kommenden Frühjahr wieder neu aus. Mit etwas Geduld zeigt sich der alte Heidelbeerstrauch nach einigen Jahren wieder in einer Blüten- und Beerenfülle.

Die häufigsten Schnittfehler

Heidelbeeren sind generell zwar relativ schnittverträglich und verzeihen auch so manche Schnittfehler. Die häufigsten Fehler im Rahmen des Rückschnitts sind die folgenden:

  • Der Heidelbeerstrauch wurde noch nie ausgelichtet und zeigt ein undurchdringliches, unkontrolliertes und vergreistes Wachstum. Lichten Sie Heidelbeeren deshalb ab dem vierten Standjahr jährlich aus und entfernen Sie alte und vertrocknete sowie aus der Form herausragende Ranken. Nur so bildet der Heidelbeerstrauch ein dichtes Erscheinungsbild.
  • Sie haben keinen Erziehungsschnitt durchgeführt und nun zeigt sich ein besonders dicht verzweigter Strauch, welcher nur wenige bis gar keine Früchte trägt. Führen Sie deshalb frühzeitig einen Erziehungsschnitt durch, bei welchem der gesamte Strauch auf etwa 5 bis 8 kräftigen Bodentrieben aufgebaut wird.
  • Auch ein Rückschnitt zu einem falschen Zeitpunkt kann sich an der Fülle der Früchte äußeren. Schneiden Sie Heidelbeeren niemals direkt nach der Blütezeit zurück. Hierbei besteht eine große Gefahr, Fruchtknospen zu entfernen und als Folge nur eine geringe Ernte zu erhalten. Der beste Zeitpunkt für einen Rückschnitt ist daher vor der Blütezeit, etwa im Februar.