Um Ihr Glas wieder zum Strahlen zu bringen oder lästige Schäden wie Kratzer, Schlieren und milchige Stellen auszubessern, empfiehlt es sich, das Glas mit einer speziellen Politur oder einem Hausmittel zu behandeln. Was Sie dazu verwenden können und worauf Sie achten sollten, haben wir Ihnen in diesem Artikel kurz zusammengefasst.
Kratzer und Schlieren mithilfe einer Politur loswerden
Insbesondere bei der Entfernung von Kratzer aus Glas bildet das Polieren nicht nur eine sehr schnelle, sondern ebenso eine sehr einfache Vorgehensweise. Dies funktioniert aufgrund der Textur von Polituren: die Glasoberfläche wird mit minimalen Partikeln abgeschliffen und geglättet, wodurch Kratzer beseitigt und praktisch unsichtbar gemacht werden. Das gleiche Prinzip lässt sich auf mattierte und milchige Stellen anwenden, die auf der Glasoberfläche durch ständigen Gebrauch entstehen und mit normalen Putzmitteln kaum mehr gänzlich gereinigt werden können. Gerade bei Glasflächen, die eine gute Sichtbarkeit unbedingt erfordern (wie beispielsweise Windschutzscheiben), kann eine Politur als Retter in der Not eingesetzt werden. Tipp: vor allem bei Windschutzscheiben lohnt sich statt Handarbeit der Einsatz einer Politurmaschine.
Auswahl eines geeigneten Poliermittels
Nicht nur die Technik spielt bei der Politur eine Rolle, sondern ebenso die Auswahl eines geeigneten Poliermittels, damit der Schleifeffekt entsteht und die Glasfläche optimal behandelt werden kann. Sie können bei der Auswahl zwischen speziellen Glaspolituren und Hausmitteln wählen:
- Glaspolituren: Ob Baumarkt, Onlineversand oder Fachhandel: Glaspolituren sind in vielen Geschäften erhältlich und speziell für die Verwendung auf Glas entwickelt worden. Daher erfüllen sie zumeist neben dem Politureffekt auch weitere Zwecke, wie beispielsweise die Reinigung der Oberfläche. Auch gibt es entsprechende Produkte, die für bestimmte Anwendungsgebiete optimiert wurden (Haus, Garten, Fenster, Windschutzscheiben etc), weshalb eine gezielte Bearbeitung von Problemstellen einfach ist. Tipp: Poliermaschinen können eine gute Ergänzung für diese Mittel darstellen, was den Poliervorgang vor allem auf großen Flächen extrem beschleunigt.
- Natron und Wasser: Wenn Sie ein Gemisch aus Natron (bzw Backpulver) und Wasser verwenden, können Sie mit wenig Kostenaufwand ein schleifendes Hausmittel erstellen, welches sich ebenso als Politur eignet. Dazu müssen einfach und Natron bzw Backpulver zu gleichen Teilen mit Wasser vermischt werden, bis diese sich zu einer elastischen Poliermasse zusammenfinden. Wenn Sie eine gummiartige Konsistenz erhalten, haben Sie ein gutes Mischverhältnis erreicht. Achten Sie aber darauf, keine allzu grobkörnige Mischung zu verwenden, da dies während der Politur weitere Kratzer auf der Glasoberfläche hinterlassen könnte.
- Zahnpasta: Schließlich gibt es noch ein weiteres Hausmittel, das sich durch einen geringen Kostenaufwand und hohe Funktionalität auszeichnet: Zahnpasta. Benutzen Sie allerdings nur weiße Zahnpasta, um das Glas nicht zu verfärben, und verzichten Sie auch auf den Einsatz von Zahn-Gels, da diese nicht die gleichen Eigenschaften aufweisen. Zahnpasta eignet sich eher für kleinere Flächen und sollte wegen seiner ätzenden Wirkung nach der Politur gründlich von der Oberfläche abgespült werden.
Wichtig: eine gute Vorbereitung
Wie bei vielen Projekten gilt auch bei der Politur von Glas, dass Sie die Fläche zuerst gründlich vorbereiten sollten. In diesem Fall bedeutet dies, dass das Glas zuerst von allen Fett- und Schmutzstellen befreit werden muss. Verwenden Sie dafür warmes Wasser sowie Spülmittel oder Glasreiniger und Aceton und tragen Sie Gummihandschuhe, um keine neuen fettigen Fingerabdrücke zu hinterlassen. Je porentiefer Sie das Glas gereinigt haben, desto weniger laufen Sie Gefahr, durch kleine Schmutzpartikel im Polierprozess neue Kratzer zu hinterlassen. Öl und Fett würden auf der anderen Seite dafür sorgen, dass die Schleifwirkung verringert würde, was natürlich ebenfalls vermieden werden sollte.
In wenigen Schritten zum Poliererfolg
Basierend auf den obigen Vorbereitungen kann die eigentliche Politur des Glases nun durchgeführt werden. Egal, ob Sie sich für Handarbeit bei kleineren Flächen und empfindlichen Glasstücken oder für die Verwendung einer Poliermaschine (bei Windschutzscheiben, Fenstern und Glastüren) entschieden haben, sollten Sie sich nun an den folgenden Schritten orientieren:
- Politur anrühren: Dieser Schritt ist vor allem von Bedeutung, wenn Sie ein eigenes Hausmittel herstellen. Aber auch gekaufte Glaspolituren müssen häufig vorbereitet werden. Dabei müssen pulverförmige Mittel zumeist mit Wasser angesetzt (achten Sie auf die Herstellerangaben!) und flüssige Mittel gut geschüttelt werden, bevor diese mit optimaler Wirkung verwendet werden können.
- Politur auftragen: Neben Sie nun ein feuchtes Mikrofasertuch oder einen Polierfilz zur Hand und tragen Sie das Mittel auf die Glasoberfläche auf. Achten Sie darauf, alle Stellen ungefähr gleichmäßig zu erreichen.
- Polieren: Verwenden Sie kleine kreisförmige Bewegungen, um das Poliermittel in die Glasoberfläche einzuarbeiten, und halten Sie sich etwa 30 Sekunden pro Bereich auf, damit Sie eine gute Effektivität garantieren können. Auch bei der Verwendung einer Poliermaschine sollten Sie sich an diese Technik halten. Damit Sie ein bestmögliches Ergebnis erhalten, sollten Sie diesen Vorgang außerdem im Idealfall mehrfach wiederholen. Wichtig ist, dass während des Polierens keine neuen Schmutzpartikel auf die Glasoberfläche gelangen, damit keine neuen Kratzer entstehen.
- Glas abspülen: Schließlich müssen noch etwaige Überschüsse und Rückstände von der Gasoberfläche entfernt werden, was mit einem angefeuchteten Mikrofasertuch besonders leicht geht. Reiben Sie das Glas damit glänzend und waschen Sie das Tuch gegebenenfalls dazwischen mehrfach aus.
