Bitumen ist ein ausgezeichnetes Material für eine wasserdichte Balkonabdichtung, sein Einsatz ist jedoch weitgehend auf eine verdeckte Schicht unter dem eigentlichen Boden beschränkt. Der Grund dafür ist allerdings weniger seine Beständigkeit als vielmehr sein Aussehen. Sie können Bitumen in zwei verschiedenen Verfahren einsetzen, um ihren Balkon mit einer Versiegelung zu versehen.
Bitumen – ein vielseitiges und bewährtes Material
Bereits seit der Antike wird Bitumen für die Abdichtung von Oberflächen genutzt – archäologische Untersuchungen belegen eine Verwendung, die bis in das dritte Jahrtausend vor Christus zurückreicht. Das schließt zum Beispiel das seit dem Altertum gebräuchliche Pech im Bootsbau ein. Heute bestehen Straßenbeläge wie Asphalt zu einem großen Teil aus Bitumen. Sie sollten es keinesfalls mit dem früher verwendeten Teer verwechseln, bei dem es sich um einen giftigen und heute nicht mehr verwendeten Auszug der Braun- oder Steinkohle handelt. Die industrielle Gewinnung von Bitumen erfolgt aus Erdöl – es besteht aus dessen langkettigen Kohlenstoffverbindungen.
Der größte Teil des produzierten Bitumens dient als Belag im Straßenbau. Ein weiteres Einsatzgebiet ist die wasserdichte Versiegelung von Außen- und Innenflächen, für die das Material ausgezeichnete Eigenschaften aufweist:
- Sehr hohe Witterungsbeständigkeit
- Extrem niedrige Wasserlöslichkeit von weniger als 0,1 Prozent
- Unempfindlich gegen Säuren, Basen und oft verwendeten Lösungsmitteln wie Alkohol
- Ungiftig und fast vollständig wiederverwendbar
- Hohe Haft- und Klebefähigkeit auf trockenem Untergrund
- Einfache Verarbeitung
- Sehr langlebig
Wegen dieser Merkmale erweist sich Bitumen als sehr geeignet, wenn Sie einen Balkon dauerhaft versiegeln möchten.
Auftrag von Bitumen als Versiegelung
Das für eine Balkonabdichtung geeignete Bitumen ist in zwei unterschiedlichen Varianten im Handel. Die erste besitzt eine zähe bis dünnflüssige Konsistenz und härtet nach dem Auftrag aus. Sie müssen mehrere Schichten übereinander streichen, um eine wasserdichte Abdichtung zu erzielen. Die zweite Möglichkeit sind Schweißbahnen aus Bitumen, die Sie auf dem Untergrund verlegen und thermisch miteinander verbinden. Bei ihnen genügt eine einzige Lage, da sie bereits eine ausreichende Dicke und Dichte für eine langfristige, wasserfeste Versiegelung aufweisen.
Bei beiden Verfahren ist es wichtig, dass Sie neben dem Boden auch die Wandflächen berücksichtigen und die Balkonabdichtung in diesen Bereichen um etwa 10 Zentimeter bis 15 Zentimeter in die Höhe fortsetzen. Auf diese Weise verhindern Sie, dass Wasser bei Starkregen, stehenden Pfützen oder der Schneeschmelze in die Wand oder die Fugen eindringt.